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Asthma bronchiale

Peakflow-Protokoll & Asthma-Tagebuch

Peak-Flow-Protokoll

Die Peak-Flow-Messungen sollten 4x am Tag (das heißt jeden Morgen, Vormittag, Nachmittag und Abend) durchgeführt werden, und zwar jeweils vor der Einnahme Ihrer Asthma-Medikamente. Für jede Messung führen Sie drei Einzelmessungen durch. Von diesen drei Messwerten tragen Sie nur den höchsten Wert in die Tabelle des Peak-Flow-Protokolls ein. Hier können Sie sich ein Peak-Flow-Protokoll (als pdf) aufrufen, um es auszudrucken und Ihre Werte darin einzutragen. Damit die Messwerte miteinander vergleichbar sind, sollten Sie täglich zur selben Zeit und in derselben Körperstellung messen (am besten im Stehen). Wenn die drei pro Tageszeit gemessenen Einzelwerte zu stark auseinander liegen, sollten Sie die Gebrauchsanleitung noch einmal genau durchlesen und eine neue Messung machen. Streuen die Werte weiterhin, wenden Sie sich an Ihren Arzt. An Tagen mit starken Beschwerden ist es sinnvoll weitere zusätzliche Messungen durchzuführen, um Ihre Situation noch genauer einzuschätzen. Diese Werte sollten dann ebenfalls ins Peak-Flow-Protokoll eingetragen werden.

Vermerken Sie im Peak-Flow-Protokoll bitte außerdem, welche Medikamente Sie pro Tag vor der Messung geschluckt oder eingeatmet haben. Um die direkte Wirkung Ihrer Medikamente zu überprüfen, kann der Arzt Sie auch bitten, Ihre Peak-Flow-Werte nicht nur vor sondern auch nach der Einnahme der Arznei zu messen. Auf diese Weise können Sie die Leistungsfähigkeit Ihrer Atemwege im zeitlichen Verlauf und gleichzeitig die Wirksamkeit Ihrer Medikamente ablesen.
Das Führen eines Peak-Flow-Protokolls unterstützt Sie darin, selbständig mit Ihrer Asthma-Erkrankung umzugehen, diese möglichst „objektiv" zu beobachten und selber gut im Griff zu haben, bis der nächste Arztbesuch erforderlich werden sollte. Dabei können Sie Ihren persönlichen „Bestwert" ermitteln - also den besten Peak-Flow-Wert (optimalen Wert des Spitzenflusses beim Austamen), den Sie innerhalb eines längeren Zeitraums wiederholt gemessen haben. Einen Anhaltspunkt, wie leistungsfähig Ihre Atemwege gerade sind, bekommen Sie wenn Sie den aktuell gemessenen Wert mit Ihrem Bestwert vergleichen. Beträgt der Messwert weniger als 80 % vom Bestwert, bedeutet das, dass Ihre Medikamente nicht mehr ausreichen, um Sie vor einem Asthmaanfall zu schützen. Das heißt: Sie müssen die Menge der einzunehmenden Medikamente steigern - falls das so mit dem Arzt abgesprochen wurde. Wenn Sie dies nicht mit ihm vereinbart haben, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.

Ampelschema

Um sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, was bei welchem Peak-Flow-Wert zu tun ist, können Sie das Ampelschema anwenden. Wenn größere tageszeitliche Schwankungen bei den gemessenen Peak-Flow-Werten (vom „grünen Bereich" in den „gelben Bereich" oder sogar „roten Bereich" des Ampelschemas) auftreten, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. Dann muss Ihre Therapie entsprechend angepasst werden. Ein gleichmäßiger, stabiler Kurvenverlauf Ihrer Messwerte möglichst „im grünen Bereich" hingegen bedeutet, dass die gewählte Behandlung ausreichend wirkt und ihre Lungenfunktion in Ordnung ist.

Asthma-Tagebuch

Mit dem Führen eines Asthma-Tagebuchs können Sie sich einen guten Überblick über Ihre gesundheitliche Verfassung verschaffen. Hier vermerken Sie täglich im monatlichen Verlauf neben Ihren Peak-Flow-Messwerten auch Ihre einzelnen Beschwerden (tagsüber und nachts), Begleiterscheinungen (zum Beispiel tränende Augen, Fließschupfen) die eingenommenen Medikamente und besondere Ereignisse (zum Beispiel Urlaub, Krankheit, Stresssituationen, besonderes Ess- und Trinkverhalten). An diesen Kalender-Aufzeichnungen lässt sich dann direkt ablesen, zu welchen Zeiten, wie oft und wie stark ihre Bronchien verengt waren. So kann der Arzt beurteilen, ob die gewählten Medikamente richtig für Sie sind und auch von der Menge her ausreichen.

Insbesondere bei Veränderungen sollten Sie Ihre Beobachtungen festhalten, zum Beispiel bei Einnahme eines neuen Medikaments, Änderung der einzunehmenden Menge eines bisherigen Medikaments, neu auftretenden Beschwerden oder aber solchen, die verschwinden. So können Sie Ihre Erfahrungen miteinander vergleichen und sehen, ob sie übereinstimmen oder nicht. Das gibt Ihnen (wie beim Peak-Flow-Protokoll) die Möglichkeit den Verlauf Ihrer Asthmaerkrankung objektiver zu verfolgen und zu beurteilen. Beide Methoden können in vielen Fällen wichtige Hinweise liefern.

Asthma-Kontroll-Test

Der so genannte Asthma-Kontroll-Test wurde entwickelt, um Patienten die Selbstbeobachtung und Bewertung ihrer individuellen Asthma-Situation zu erleichtern. Dieser Test soll Betroffenen dabei helfen, korrekt einzuschätzen, wie gut sie ihr Asthma in den letzten vier Wochen unter Kontrolle hatten. Dazu werden die asthmatischen Beschwerden, die während der vergangenen vier Wochen beim Patienten aufgetreten sind, mit insgesamt fünf Fragen schnell und einfach abgefragt. Als Testergebnis kann dann zum Beispiel herauskommen, dass der Betroffene sein Asthma in den letzten 4 Wochen zwar ganz gut, aber noch nicht vollständig unter Kontrolle hatte. Dann sollte er sogleich seinen behandelnden Arzt darüber in Kenntnis setzen, damit dieser die individuelle Therapie noch gezielter auf den Patienten abstimmen und optimieren kann. Der maximal erreichbare Punktwert von 25 steht hingegen für eine vollständige Asthma-Kontrolle und damit den optimal eingestellten Patienten.

Einige Patienten nehmen ihre verordneten Medikamente nicht wie vorgeschrieben ein, weil sie meinen, sie hätten ihr Asthma bereits gut genug unter Kontrolle. Dabei wissen sie gar nicht, wo das Optimum der Therapie tatsächlich liegen könnte – ihnen ist einfach nicht bewusst, dass sie auf dieses Mehr an Lebensqualität, was sehr wahrscheinlich auch in ihrem Fall erreichbar wäre, von vornherein verzichten. Asthma ist zwar nicht heilbar, man kann aber heutzutage fast jeden Asthmatiker medikamentös so einstellen, dass er gar nicht bzw. nur noch selten unter asthmatischen Beschwerden zu leiden hat. Ein optimal versorgter Patient erwacht weder in der Nacht noch morgens mit Atemnot oder Husten – auch nicht gelegentlich. Er benötigt keine zusätzlichen Bedarfsmedikamente und ist bei keiner seiner alltäglichen Aktivitäten eingeschränkt – weder beim Sport, in der Arbeit bzw. Schule noch im privaten Haushalt. Erst dann sprechen Lungenfachärzte davon, dass der betreffende Patient sein Asthma unter bestmöglicher Kontrolle hat. Eine regelmäßige Anwendung des Asthma-Kontroll-Tests wird helfen, die Behandlung der Asthma-Patienten zu optimieren und ihre Kontrolle über die Erkrankung zu verbessern. Eine solche optimale Asthma-Kontrolle sollte daher das angestrebte Therapieziel für jeden Asthmatiker sein. Der Asthma-Kontroll-Test liegt auch in Form eines Flyers in vielen Praxen der niedergelassenen Lungenärzte aus.