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Pleurapunktion

Bei einer Punktion der Pleuren (Pleura) wird von einem erfahrenem Arzt unter örtlicher Betäubung des Patienten eine Nadel in den Raum zwischen Rippenfell und Lungenfell (Pleuraspalt) eingeführt.

Die Methode wird durchgeführt, um Untersuchungsmaterial zu gewinnen (diagnostische Anwendung) oder um Flüssigkeitsansammlungen (zum Beispiel  einen Pleuraerguss) zu entfernen (therapeutische Anwendung). Meist wird sie unter Ultraschallkontrolle durchgeführt und stellt eine verhältnismäßig einfache und schnelle Möglichkeit dar, um einem Patienten mit ausgedehntem Erguss und Luftnot Erleichterung zu verschaffen. Voraussetzung für eine Punktion der Pleura ist, dass sich im Pleuraraum Flüssigkeit befindet und eine ausreichende Blutgerinnung beim Patienten gegeben ist. Bei einer Punktion sollte nicht mehr als 1000 - 1200 ml abpunktiert werden, da es sonst zu einem Lungenödem kommen kann. Nur in Notfällen wird eine beidseitige Punktion durchgeführt. 

Als mögliche Komplikationen können Infektionen auftreten, dies ist jedoch bei steriler Nadel und guter Hautdesinfektion selten. Zudem ist es möglich, dass es zu einer Verletzung der Lunge (Pneumothorax) kommt (zum Beispiel bei gekammertem Erguss oder bei Punktion im Liegen, seltener bei großem Erguss). Auch Verletzungen von Leber oder Milz sowie Nachblutungen können auftreten.