Es gibt einige vorbeugende Maßnahmen, die Allergiker bzw. Menschen, in deren Familien Allergien gehäuft vorkommen, berücksichtigen sollten. Neben der Vermeidung allergieauslösender Faktoren (Karenz) gibt es auch schützende Maßnahmen - dazu gehört z.B. das Stillen. Zusätzlich kann eine gesunde Lebensweise (ausgewogene Ernährung, wenig Alkohol und regelmäßige körperliche Betätigung) das Gesamtsystem des Körpers stärken. Denn ein „stabiles" ImmunsystemImmunsystem
Das körpereigene Abwehrsystem besteht aus drei Funktionskreisen:
(1) Knochenmark als Bildungsort für Immunzellen.
(2) Verschiedene zentrale Immunorgane wie Thymus (Prägung von T-Lymphozyten) und darmnahe Lymphorgane (für die Prägung von B-Lymphozyten).
(3) Sekundäre Lymphorgane wie Milz, Lymphknoten und Mandeln (Tonsillen).
Man unterscheidet die so genannte humorale Abwehr (über die Körperflüssigkeiten mit darin enthaltenen Antikörpern und Faktoren aus dem so genannten Komplementsystem) und die zellvermittelte Abwehr (mit B- und T-Zellen, Makrophagen, Antigen-präsentierenden Zellen, Granulozyten u.a.).
ist besser in der Lage, mögliche Allergieauslöser zu tolerieren.
Sobald erste Anzeichen einer Allergie oder SensibilisierungSensibilisierung
Darunter versteht man eine erhöhte Abwehrbereitschaft gegenüber bestimmten Antigenen (Allergenen), die beim ersten Kontakt mit einer Fremdsubstanz ausgelöst wird und zur Bildung von Antikörpern gegen deren Antigene führt (primäre Immunantwort). Beim nächsten Kontakt mit dem Allergen kann dann eine verstärkte Abwehrreaktion erfolgen unter Bildung großer Mengen von passenden Antikörpern gegen die Substanz-Antigene (sekundäre Immunantwort). Hierzu reicht bereits eine geringe Menge des Allergens aus. Eine Sensibilisierung kann vom Arzt mittels Allergietest (Nachweis von Antikörpern) festgestellt werden. Es kommt aber auch vor, dass sich Menschen sensibilisiert haben, ohne allergische Symptome aufzuweisen.
festzustellen sind, ist es wichtig, das verursachende Allergen zu erkennen und möglichst konsequent zu meiden. Auch bei einer erblichen Veranlagung zu Allergien (AtopieAtopie
Als Atopie bezeichnet man, die erblich bedingte Veranlagung eine Allergie wie Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis (Atopische Dermatitis oder auch endogenes Ekzem) zu entwickeln. Das körpereigene Abwehrsystem reagiert übermäßig heftig auf eigentlich harmlose Stoffe in der Umwelt (Allergene). Der Begriff atopisch kommt aus dem Griechischen für ohne Ort, nicht zuzuordnen, verlegt, versetzt, verrückt.
) sollten Betroffene den Kontakt mit allergen wirkenden Substanzen möglichst vermeiden. Menschen, in deren Familien Allergien gehäuft auftreten, sollten den Kontakt mit potenziellen AllergenenAllergenen
Das sind Stoffe, die vom Immunsystem des Körpers als „fremd" eingestuft und deshalb angegriffen werden, was zu einer übersteigerten Abwehrreaktion (= Allergie mit Überempfindlichkeit des Körpers gegen das jeweilige Allergen) führt.
Man unterscheidet tierische, pflanzliche und chemische Allergene, wobei fast jede Umweltsubstanz eine Allergie auslösen kann. Ein potenzielles Allergen ist eine Substanz, die aufgrund ihrer biochemischen Beschaffenheit häufiger als andere Substanzen eine allergische Reaktion hervorrufen kann.
so gut wie möglich umgehen, um den Ausbruch einer allergischen Erkrankung zu verhindern oder zumindest zu verzögern.
Generell empfiehlt sich die Vermeidung solcher Substanzen, die als reizend (irritativirritativ
Der Begriff stammt aus dem Lateinischen (irritare = reizen). Substanzen, die beim Aufbringen auf die Haut eine sichtbare Reaktion (zum Beispiel eine Schwellung und/oder Rötung) bewirken, bezeichnet man als irritativ bzw. als Irritanzien. Das können zum Beispiel Senföl, ätherische Öle oder Kampfer sein.
) bekannt sind. Vorausschauendes, bewusstes Verhalten ist auch bei der Berufswahl angebracht. Jährlich muss eine große Anzahl von Jugendlichen ihre mit Mühe erworbene Lehrstelle wegen bestehender oder sich entwickelnder Allergien abbrechen. Betroffen sind vor allem Friseur-, Bäcker- und andere Handwerksberufe, in denen täglich mit stark allergenen Substanzen umgegangen wird. Daher sollten insbesondere Neurodermitiker keinen Beruf erlernen oder ausüben, der einen Umgang mit solchen Stoffen bedingt.
Hilfreich ist außerdem eine persönliche Beratung über präventive Verhaltensweisen durch einen fachkundigen Arzt. Dies kann ein Allergologe, ein entsprechend geschulter Hausarzt oder Lungenfacharzt (Pneumologe) sein. Eventuell können betroffene Personen sich auch vorbeugend (prophylaktisch) einer medikamentösen Behandlung oder einer Hyposensibilisierung unterziehen.