In den filigranen und noch nicht völlig ausgereiften Atemorganen von Säuglingen und Kleinkindern geht eine akute Bronchitis oft mit einer Verengung (Obstruktion) der Atemwege einher. Die häufigsten viralen Erreger sind bei Kindern so genannte RS-Viren, Parainfluenzaviren, Rhinoviren und Adenoviren. Die häufigsten bakteriellen Erreger sind: Chlamydia pneumoniae, Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae, Mykoplasma pneumoniae und Moxarella catarrhalis. Oft tritt bei Kindern eine akute Bronchitis in Kombination mit Masern oder Keuchhusten auf.
Untersuchungsmethoden
Die Diagnose ergibt sich aus der Befragung der kleinen Patienten bzw. ihrer Eltern (Anamnese) und den vorliegenden Beschwerden. Außerdem wird der Arzt versuchen auszuschließen, dass das Kind einen Fremdkörper eingeatmet hat (Fremdkörperaspiration). Dazu kann eine Röntgenuntersuchung notwendig sein.
Therapie
Die Behandlung der akuten Bronchitis besteht bei einer Infektion mit Viren in der Gabe von schleimlösenden Medikamenten (Hustenlöser, Expektorantien). Der Wirkstoff Acetylcystein beispielsweise verändert die Struktur des Schleims, macht ihn weniger zäh und erleichtert so seinen Abtransport. Wirkstoffe wie Ambroxol oder Bromhexin regen die Produktion eines dünnflüssigen Schleims an. Hustenlöser gibt es - abhängig vom Wirkstoff - in unterschiedlichen Darreichungsformen als Saft, Kapseln, Brausetabletten oder Granulat zum Auflösen. Die letztgenannten Präparate haben den Vorteil, dass der Patient zusätzlich zum Wirkstoff gleich auch Flüssigkeit zu sich nimmt, die wiederum den Abtransport von Schleim fördert.
Bei bakteriellen Superinfektionen wird der Arzt gezielt Antibiotika einsetzen. Diese Medikamente sind gegen Viren unwirksam und deshalb nur dann sinnvoll, wenn sich tatsächlich Bakterien auf den Schleimhäuten der Bronchien angesiedelt haben. Der Arzt wird entscheiden, ob ihr Einsatz bei Ihrem Kind notwendig ist.
Liegt eine obstruktive Bronchitis vor, sind unter Umständen zusätzlich Medikamente (Beta-2-Sympathomimethika und CortisonCortison
Dies ist ein Hormon, das der Körper in der Nebenniere auch selber herstellt. Es wird vor allem in Stresssituationen gebildet, reguliert aber auch das Immunsystem und kann überschießende Entzündungsreaktionen abschwächen. Cortison bewirkt ein Abschwellen der Bronchialschleimhaut, verringert die Schleimproduktion, hemmt die allergische Reaktion und vermindert die Überempfindlichkeit (Hyperreagibilität) der Bronchien. Während Cortisontabletten in Abhängigkeit von der Dauer der Einnahme und der Dosis schwere Nebenwirkungen haben können, ist die Inhalation moderner Cortisonsprays auch in der Langzeitanwendung unproblematisch, auch wenn immer wieder in den Medien das Gegenteil behauptet wird.
) notwendig, die zu einer Erweiterung der kleinen Bronchien (Bronchiolen) führen. Diese Arzneistoffe werden meist inhaliert und können so direkt am Zielort und bereits in geringen Mengen ihre Wirkung entfalten.
Ansonsten erfolgt die Behandlung je nach den vorliegenden Beschwerden: Fieber wird (zum Beispiel durch Wadenwickel oder Medikamente mit dem Wirkstoff Paracetamol oder Ibuprofen) gesenkt. Das Inhalieren von neutralen Trägersubstanzen ist sicherlich zu empfehlen, aber für Kinder erst ab einem bestimmten Alter überhaupt durchführbar.
Vorsorge
Infektanfälligen Kindern wird ein Kuraufenthalt am Meer mit seinem salzhaltigen, schleimlösenden Reizklima empfohlen. An der Nord- oder Ostsee ist die Luft außerdem allergenallergen
Das sind Stoffe, die vom Immunsystem des Körpers als „fremd" eingestuft und deshalb angegriffen werden, was zu einer übersteigerten Abwehrreaktion (= Allergie mit Überempfindlichkeit des Körpers gegen das jeweilige Allergen) führt.
Man unterscheidet tierische, pflanzliche und chemische Allergene, wobei fast jede Umweltsubstanz eine Allergie auslösen kann. Ein potenzielles Allergen ist eine Substanz, die aufgrund ihrer biochemischen Beschaffenheit häufiger als andere Substanzen eine allergische Reaktion hervorrufen kann.
- und schadstoffarm. Das Einatmen von Meerwasser-Aerosolen bei Sport und Spiel am Strand führt zu einer stärkeren Durchblutung der Schleimhäute. Meerbäder härten ab und stärken allgemein die Abwehrkräfte. Unterstützen lässt sich der Behandlungserfolg außerdem durch Meerwasserinhalationen. So kann die Anfälligkeit für Bronchitiden deutlich verringert werden. Wieder zu Hause sollte außerdem besonders auf die Vermeidung von Tabakrauch geachtet werden, um einer erneuten Reizung und Infektanfälligkeit der Atemwege vorzubeugen.