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Sterberisiko bei COPD-Verschlechterung mehr als doppelt so hoch wie nach Herzinfarkt

Anlässlich des Welt-COPD-Tags am 20. November weisen die Lungenärzte der DGP daraufhin, dass das Risiko, infolge einer akuten Verschlechterung (Exazerbation) der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu sterben, mehr als doppelt so hoch ist wie nach einem Herzinfarkt.

Das Risiko, infolge einer akuten Verschlechterung (Exazerbation) der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu sterben, ist mehr als doppelt so hoch wie nach einem Herzinfarkt. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich des Welt-COPD-Tags am 20. November hin. „Jeder achte bis zehnte Patient mit einer COPD-Exazerbation, die im Krankenhaus behandelt werden muss, stirbt innerhalb der nächsten 90 Tage. Neben Atembeschwerden haben COPD-Patienten oft zusätzliche Begleiterkrankungen, die sich gleichzeitig und wechselseitig mit der Lungenerkrankung aufgrund von systemischen Entzündungsprozessen, oxidativem Stress und der eingeschränkten Lungenfunktion verschlimmern, und u.a. zu Problemen des Herz-Kreislaufsystems, beschleunigtem Muskelabbau sowie Knochenschwund führen, was ihre Prognose zusätzlich verschlechtert“, erläutert Prof. Dr. med. Michael Pfeifer, Präsident der DGP und Medizinischer Direktor der Klinik Donaustauf sowie Chefarzt der Klinik für Pneumologie und konservative Intensivmedizin im Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg.

Nicht-invasive Beatmung erhöht die Überlebenschancen

Gerade Im Winterhalbjahr steigt die Zahl der Krankenhausbehandlungen und Todesfälle infolge einer meist infektionsbedingten COPD-Verschlechterung an mit einem ausgeprägten Häufigkeitsgipfel in den Monaten Januar, Februar und März. Zur Behandlung einer Exazerbation ist es mit Medikamenten allein nicht getan. Steroide und Antibiotika wirken nicht bei allen COPD-Patienten gleichermaßen: Zum Beispiel sind Steroide bei Patienten mit einer geringen Anzahl bestimmter Entzündungszellen (sog. Eosinophile) weniger wirksam. Auch bei Antibiotika besteht wegen der Resistenzentwicklung bei vielen Bakterienstämmen oft das Problem einer herabgesetzten Wirksamkeit. „Deshalb sollte jeder Patient, der mit einer COPD-Exazerbation und einer nicht mehr ausreichenden Atmung in die Klinik eingeliefert wird, eine nicht-invasive Beatmung erhalten“, betont Prof. Pfeifer. Dadurch verbessert sich die Lungenfunktion, der Sauerstoffmangel bei gleichzeitiger Übersäuerung aufgrund des nicht abgeatmeten Kohlendioxids wird behoben und aufgrund der besseren Belüftung der Lunge sinkt auch die Häufigkeit von Infektionen. Somit verringert sich das Sterberisiko und auch die Wahrscheinlichkeit, nach der Entlassung erneut wegen einer Exazerbation im Krankenhaus behandelt werden zu müssen.

Pneumologische Reha kann die Häufigkeit von Klinikbehandlungen um 80 Prozent senken

Fatalerweise erhöht jede COPD-Verschlechterung das Risiko für weitere Exazerbationen und sollte deshalb wo möglich verhindert werden. „Die Teilnahme an einer pneumologischen Rehabilitation nach einem Klinikaufenthalt kann die Häufigkeit von Wiedereinweisungen ins Krankenhaus um 80 Prozent senken. Essentiell ist natürlich der Verzicht auf das Rauchen. Zur Vorbeugung von Exazerbationen empfehlen wir Lungenärzte auch eine Impfung gegen Grippe und Lungenentzündung sowie regelmäßige körperliche Aktivität zum Beispiel durch moderates Fitnesstraining in einer Lungensportgruppe“, erklärt Prof. Pfeifer.

Autor: äin-red

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