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Mögliche Ursachen für COPD und erste Anzeichen

Über erste Anzeichen von COPD wird Prof. Dr. Helmut Teschler, Ärztlicher Direktor des Westdeutschen Lungenzentrums der Ruhrlandklinik am Universitätsklinikum Essen, auf dem 9. Symposium Lunge am 10. September 2016 referieren.

Rauchen ist der wesentlichste Risikofaktor für die Entstehung einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die deshalb auch häufig Raucherlunge genannt wird. Das Risiko der Entwicklung einer COPD wird dabei durch die Gesamtzahl der lebenslang gerauchten Zigaretten (in „Packungsjahren“) bestimmt. Neben dem aktiven Rauchen gibt es weitere Risikofaktoren für die Entwicklung einer COPD, z.B.: familiär gehäuftes Vorkommen von Asthma oder COPD, bronchiale Überempfindlichkeit, eine bereits im Kindesalter verringerte Lungenfunktion (z.B. infolge von Einflüssen in der Schwangerschaft), erhöhte Luftverschmutzung in Innen- und Außenräumen, Exposition gegenüber Feinstaub und Rauch aus Biomasse (betrifft überwiegend Entwicklungsländer), Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft,  Unreife des Frühgeborenen (z.B. Geburtsgewicht < 1000 Gramm oder Schwangerschaftsdauer von < 28 Wochen), Häufung von Atemwegsinfektionen im Kindesalter, Mangelernährung sowie angeborener Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.

Typische Kennzeichen einer COPD sind chronischer Husten, gesteigerte Schleimbildung (im Auswurf), Atemnot, Atemwegsverengung und eingeschränkter Gasaustausch. Zur Früherkennung sollte bei folgenden Kriterien das Vorliegen einer COPD mit Hilfe der Lungenfunktionsuntersuchung (Spirometrie) abgeklärt werden:

•    Rauchen (Tabakkonsum in Packungsjahren) und Passivrauchen
•    Auftreten von COPD oder Asthma in der Familie (positive Familienanamnese)
•    Atemgifte (inhalative Noxen) im Beruf
•    Häufige Erkältungen mit und ohne Auswurf, die ungewöhnlich lange dauern.
•    AHA-Symptome (Atemnot bei Anstrengung mit Husten und Auswurf).

Bei der Frage, ob bei körperlicher Anstrengung Atemnot auftritt, geben COPD-Patienten allerdings oft keine Probleme an, obwohl sie sehr wohl unter einer Anstrengungsdyspnoe leiden. Denn sie tendieren dazu, im Alltag jede körperliche Belastung, die sie „aus der Puste“ bringen könnten, zu vermeiden.

Eine Anstrengungsdyspnoe lässt sich dennoch ganz einfach mit dem „Sit-to-Stand-Test“ (STS) feststellen. Für diesen Test benötigt man lediglich einen Stuhl ohne Armlehnen, dafür mit festem Stand. Die Versuchsperson bekommt nun die Aufgabe, innerhalb von 60 Sekunden so häufig wie möglich aus dem Sitzen aufzustehen und sich wieder zu setzten. Dabei werden die Arme vor der Brust gekreuzt und dürfen nicht unterstützend eingesetzt werden. Eine Belastungsatemnot liegt vor, wenn die Anzahl Wiederholungen beim STS innerhalb einer Minute von den Referenzwerten für Gesunde der jeweiligen Altersklasse abweichen (siehe www.pneumo.ch/fachpersonen/copd). Der Sit-to-Stand-Test bietet sich auch und gerade bei Herz-Lungenerkrankungen als Alternative zum 6-Minuten-Gehtest an, da er platzsparender durchgeführt werden kann.

Zur Diagnose von COPD wird schließlich eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt, mit deren Hilfe  sich der Schweregrad der COPD entsprechend den GOLD-Kriterien in mild bis sehr schwer einteilen lässt.

Quelle: Vortrag von Prof. Dr. Helmut Teschler, Ärztlicher Direktor des Westdeutschen Lungenzentrums der Ruhrlandklinik am Universitätsklinikum Essen, auf dem 9. Symposium Lunge am Samstag, den 10. September 2016 von 9:00-17:00 Uhr in Hattingen (NRW).

Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:
Organisationsbüro Symposium-Lunge
Jens Lingemann
symposium-org@copd-deutschland.de
Telefon: 02324 - 999 959

Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: Symposium-Lunge 2016
Ein kostenloses Programmheft können Sie ebenfalls bestellen.