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Asthmatiker profitieren von einer Reha in alpiner Höhe in vielerlei Hinsicht

Während einer dreiwöchigen Reha in alpiner Höhe wurde bei Asthmatikern eine deutliche Verbesserung ihrer Lungenfunktion und asthmatischen Symptome festgestellt. Zusätzlich wurde eine Normalisierung ihrer immunologischen Werte beobachtet. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse Schweizer Forschender.

Eine Rehabilitationstherapie in alpiner Höhenlage verbessert bei Asthmatikern nicht nur die Atembeschwerden und die Lungenfunktion, sondern auch die immunologischen Blutwerte. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse Schweizer Forschender (siehe Allergy, Online-Veröffentlichung am 3.7.2020). Für die Untersuchung wurden Blutproben von Asthmapatienten zu Beginn und am Ende ihres dreiwöchigen Reha-Aufenthalts in einer Klinik in Davos sowie von einer Kontrollgruppe entnommen und dann hinsichtlich bestimmter Immunzellen - Leukozyten (Eosinophile, regulatorische T-Zellen = Tregs) und Lymphoidzellen (ILCs) - mithilfe der sog. Flow-Zytometrie analysiert. Die Studienteilnehmer füllten auch einen Fragebogen zu ihren Asthma-Beschwerden aus.

Höhentherapie bewirkt auch eine Normalisierung der immunologischen Werte

„Während der Reha in alpiner Höhe wurde bei den Asthmatikern eine deutliche Verbesserung verschiedener klinischer Parameter festgestellt - insbesondere bezüglich ihrer Lungenfunktion und asthmatischen Symptome (z. B. Steigerung der FEV1- und Senkung der FeNO-Werte). Zusätzlich wurde eine Normalisierung ihrer immunologischen Werte beobachtet, insbesondere eine Abschwächung der Typ-2-Immunreaktion“, berichtet Prof. Adrian Gillissen, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung und Direktor der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie von der Ermstalklinik Reutlingen-Bad Urach. Die asthmabedingte hyperreaktive Neigung der Betroffenen zu einer Verschlechterung ihrer asthmatischen Beschwerden und zu Asthmaanfällen verringert sich dadurch. Diese positiven und nachhaltigen Effekte der Höhentherapie betrafen alle Phänotypen der Asthma-Erkrankung – also Patienten mit eosinophilem allergischem Asthma, nicht-eosinophilem allergischem Asthma und nicht-eosinophilem nicht-allergischem Asthma, wobei sie beim eosinophilen allergischen Asthma aber besonders stark ausgeprägt waren. „Dieser Studie ist es gelungen, nicht nur die Rehabilitationsmaßnahmen bezüglich ihrer Effektivität zu validieren, sondern auch die molekulare Basis für die zu beobachtenden Effekte zu beleuchten und damit besser zu verstehen“, fasst Prof. Gillissen zusammen.

Aufenthalt in den Bergen für Allergiker grundsätzlich empfehlenswert

„Für Patienten mit einer Allergie gegen Pollen oder Hausstaubmilben ist grundsätzlich ein Aufenthalt in den Bergen empfehlenswert“, ergänzt Prof. Gillissen. „Denn je höher hinauf es in die Berge geht, umso geringer ist die Belastung mit Pollen. Bereits ab einer Höhe von 1.000 Metern ist die Pollenmenge so weit reduziert, dass die Patienten freier durchatmen können. Auch Hausstaubmilben finden in den Bergen keinen geeigneten Lebensraum, da sie ein feuchteres Klima bevorzugen, wie es z. B. am Meer herrscht. Die Luftfeuchtigkeit in den Alpen liegt hingegen ab 1.000 Metern Höhe konstant unter 50%. Günstig für Asthmatiker und Allergiker ist außerdem die geringere Schimmelpilzbelastung der Bergluft“, erklärt Prof. Gillissen.

Dies ist eine Pressemeldung der Deutschen Lungenstiftung e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien ist diese Quellenangabe (in Form eines aktiven Links entweder auf die Startseite oder auf eine Unterseite der Webseite der Lungenärzte-im-Netz) erforderlich, bei Veröffentlichung in Printmedien ist ebenfalls ein Hinweis auf diese Webadresse notwendig.

Autoren: äin-red