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Schweinegrippe-Impfung hilft auch gegen leicht veränderte Erreger

Die zugesetzten Wirkstoffverstärker sollten den Impfstoff gegen die Neue Influenza (Schweine- bzw. Mexikogrippe) auch gegen leicht mutierte Viren wirksam machen. Gegen den Juckreiz nach einer Impfung raten Experten zu kühlen und einfach abzuwarten.

Der in Deutschland verwendete Impfstoff gegen die Neue Influenza (Schweinegrippe bzw. Mexikogrippe) wird nach Ansicht eines Mikrobiologen auch bei leicht veränderten Schweinegrippe-Erregern (mutierten Viren) schützen. „Die Erfahrungen, die wir aus den Vogelgrippe-Studien haben, sind übertragbar auf H1N1“, erklärt Prof. Tino Schwarz, Facharzt für Medizinische Mikrobiologe und Infektionsepidemiologie vom Krankenhaus Juliusspital in Würzburg. Wie Wissenschaftler bei der Vogelgrippe herausgefunden haben, werden durch Impfstoffe mit Wirkverstärkern mehr Antikörper gebildet als eigentlich für den jeweiligen Virustyp nötig sind. „Damit werden auch Drift-Mutanten, sofern sie nicht zu weit wegdriften vom Ausgangsstamm, durchaus miterfasst“, betont Schwarz. Wer bereits geimpft sei oder in den nächsten Wochen die Impfung erhalte, sei daher auch vor leicht mutierten Schweinegrippe-Viren gut geschützt.

Falls nach einer Impfung gegen die Schweinegrippe die Einstichstelle juckt, ist Kratzen keine gute Idee, da dies den Juckreiz nur verstärke: Darauf weist Prof. Frank von Sonnenburg vom Universitätsklinikum München hin, der die bundesweiten Tests des Schweinegrippe-Impfstoff an 5000 Erwachsenen koordiniert hat, und rät in milden Fällen zu kalten Umschlägen. „Kühlung bringt in der Regel Erleichterung.“ Ist der Juckreiz stärker, könnten sich Betroffene ein so genanntes Antihistaminikum vom Arzt verordnen lassen. Schmerzstillende Gele nützten hingegen nichts.

Allerdings gehört ein leichter Juckreiz ebenso wie Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle zu den erwarteten und damit typischen Nebenwirkungen der Impfung. Lokale Reaktionen sollten in der Regel ein bis zwei Tage nach dem Pieks vorbei sein und den Geimpften nicht einschränken. So hilft neben Kühlen einfach abzuwarten. Gegen Sport oder einen Solariumbesuch spreche nach der Impfung nichts, solange der Geimpfte sich wohl fühlt. Allerdings ist es laut von Sonnenburg sinnvoll, die Einstichstelle vor der Sonnenbank-Bestrahlung abzudecken, um die Haut nicht noch zusätzlich zu reizen.