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Mit Asthma keine Vuvuzela spielen

Die Plastiktrompete erhöht nicht nur das Risiko für Hörschäden und Infekte. Aktives Trötenspielen kann insbesondere bei Asthmatikern auch zu Atembeschwerden führen, warnt ein Lungenexperte der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF).

Die WM-Tröte Vuvuzela ist nicht nur eine Gefahr für das Trommelfell, sondern auch eine potenzielle Keimschleuder, mit der Infektionen deutlich stärker verbreitet werden können als durch Husten oder Schreien, da die Tröpfchen (Aerosole), die das Horn verlassen, so klein sind, dass sie stundenlang in der Luft bleiben. Auf das aktive Trötenspiel sollten zudem vor allem Asthmatiker verzichten, da ihre chronisch entzündeten Bronchien bei dieser Belastung besonders empfindlich reagieren können.

„Die häufigere Benutzung der Vuvuzela kann bei Asthmatikern vorübergehend zu einer Atemwegsverengung und zu Atembeschwerden führen“, erläutert Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann, Lungenexperte der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF). „Ein Patiententest hat ergeben, dass der Asthmatiker schon nach dreimaligem, kurzem Hineinblasen in das Instrument 15% weniger Luft pro Sekunde zur Verfügung hatte als vor dem Test. Auch wenn sie auf die Tröte verzichten, sollten Fußballfans mit Asthma zur Sicherheit immer auch atemwegserweiternde Medikamente bei sich tragen.“