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Grippeimpfung kann auch vor Komplikationen durch Covid-19 schützen

Die Grippeimpfung kann vor schweren Auswirkungen von Covid-19 schützen. Das macht sie auch für Menschen interessant, die sich noch nicht gegen Corona impfen lassen konnten. Darauf weisen Experten der Deutschen Lungenstiftung hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuell publizierten Studie.

Die Grippewelle ist im vergangenen Winter dank der Corona-Schutzmaßnahmen - Lockdown, Mund-Nasen-Schutzmasken und Desinfektion – weitaus geringer ausgefallen als in anderen Jahren: Im Vergleich zur Saison 2019/2020 mit 187.500 bestätigten Influenzavirusinfektionen und knapp 1000 grippebedingten Todesfällen wurden hierzulande in der Saison 2020/2021 nur 585 Infektionen und 17 Tote registriert. Aufgrund der geringeren Infektionszahlen dürfte allerdings auch die Immunität der Bevölkerung gegenüber Grippeviren in der kommenden Saison niedriger ausfallen als üblich. Umso wichtiger ist es – insbesondere für Risikogruppen wie Patienten mit chronischen Erkrankungen wie COPD, Asthma, Krebs, Aids etc. – sich nicht nur gegen Corona, sondern auch gegen Grippe impfen zu lassen. Zumal die Grippeimpfung zusätzlich auch vor schweren Auswirkungen von Covid-19 schützt – wie eine aktuelle, retrospektive Studie mit 74.754 Teilnehmern aus den USA jetzt belegt (siehe PlosOne, Online-Veröffentlichung am 3.8.2021).

Seltener Thrombosen, Schlaganfälle und Sepsis nach Corona-Infektion

Den Forschenden der Universität Miami zufolge erlitten Menschen, die 6 Monate bis zwei Wochen vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 gegen Grippe geimpft worden waren, seltener Komplikationen aufgrund einer schweren Covid-19-Erkrankung wie tiefe Venenthrombosen, Schlaganfälle und Sepsis. Außerdem mussten Grippe-Geimpfte seltener wegen Covid-19 notfallmedizinisch oder intensivmedizinisch versorgt werden. „Dieser gleichzeitige Schutz vor Komplikationen durch Covid-19 macht die Grippeimpfung auch für Menschen interessant, die sich noch nicht gegen Corona impfen lassen konnten“, kommentiert Prof. Gillissen, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung und Direktor der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie von der Ermstalklinik Reutlingen-Bad Urach die Studienergebnisse.  

Grippeimpfung in den Herbstmonaten empfohlen

Die jährliche Influenza-Welle beginnt in der Regel zum Jahreswechsel und erreicht ihren Höhepunkt üblicherweise zwischen Januar und März. Grundsätzlich wird eine Impfung gegen Influenza vorzugsweise in den Monaten Oktober und November empfohlen, da es etwa 10 bis 14 Tage dauert, bis ein vollständiger Impfschutz aufgebaut wird. Doch wird sie auch noch später in der Saison von der STIKO als sinnvoll erachtet.

Autor: äin-red

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