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Gegen die Allergie bei schwerem Asthma vorgehen

Bei manchen Patienten mit schwerem allergischen Asthma ist die Erkrankung nicht mit den gewohnten Standardtherapien zu kontrollieren. Sie erleiden häufig Anfälle und müssen sich dann oft auch im Krankenhaus behandeln lassen. Jetzt wurde in der EU ein Wirkstoff namens Omalizumab zugelassen, der zusätzlich eingenommen, die überschießenden Entzündungsreaktionen bei schwerem allergischem Asthma abmildern und so die Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich verbessern kann.

 

Ende Oktober hat die Europäische Union für alle 25 europäischen Mitgliedstaaten einen neuen Wirkstoff namens Omalizumab für Patienten mit schwerem allergischem Asthma ab einem Alter von 12 Jahren zugelassen. Dieser könnte – wie die englische Zeitung The Times schreibt – die Zahl der Menschen, die wegen schweren Asthma-Anfällen ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen, halbieren. Omalizumab wurde bereits mehr als 50.000 Patienten in den USA – dort schon seit 2003 – verschrieben, aber auch in Australien, Kanada, Brasilien, der Dominikanischen Republik, Guatemala, Israel, Neuseeland und Venezuela. Klinische Untersuchungen haben ergeben, dass Omalizumab die Häufigkeit von Krankenhauseinweisungen um fast die Hälfte und die Anzahl Asthma-Anfälle bei schweren Asthmatikern um 55% vermindert.

Eine echte Chance, die Therapie und Lebensqualität zu verbessern
Das Medikament ist für Patienten ab einem Alter von 12 Jahren gedacht, die unter schwerem, persistierendem (das heißt auf Dauer anhaltenden) allergisch bedingtem Asthma leiden - was sich durch einen positiven Allergie-Hauttest nachweisen lässt - und die trotz einer medikamentösen Therapie asthmatische Beschwerden haben. So sprechen manche der schweren Asthmatiker auf eine Standardtherapie nicht oder nur schlecht an und erleiden daher schwere Asthma-Anfälle, die eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen und mitunter auch tödlich verlaufen können. Obwohl die Betroffenen hoch dosierte Medikamente einnehmen, ist ihre Lungenfunktion eingeschränkt und ihre Erkrankung schlecht zu kontrollieren. Wie ein Sprecher der „Asthma UK“ - einem bedeutenden Wohltätigkeitsverband für Asthmatiker in England - erläutert, stehen für rund 90% der Asthmatiker eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, mit denen sich die Erkrankung gut unter Kontrolle halten lässt. Die restlichen 10% mussten sich hingegen bisher mit schweren, und teils lebensbedrohlichen Beschwerden herumschlagen und häufiger als andere Asthmatiker einer notärztlichen Behandlung unterziehen. Omalizumab biete diesen Patienten jetzt eine echte Chance, ihre Therapie und Lebensqualität zu verbessern.

Der Wirkstoff Omalizumab sollte zusätzlich zu den übrigen verschriebenen Medikamenten per Spritze alle 2 bis 4 Wochen 1 Mal unter die Haut verabreicht werden. Seine Wirkungsweise beruht darauf, dass er Antikörper vom Typ Immunglobuline E (IgE) hemmt, die bei allergischem Asthma in Übermengen gebildet werden und maßgeblich an den überschießenden Abwehr- und Entzündungsreaktionen beteiligt sind.

Quelle: www.news-medical.net