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Feinstaub ist noch schädlicher als bisher angenommen

Dass Feinstaub möglicherweise noch gefährlicher ist, als man bisher dachte, legen die Ergebnisse von gleich drei aktuell veröffentlichten Studien nahe. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich des 59. DGP-Kongresses aufmerksam, der vom 15.-17. März 2018 in Dresden stattfindet.

Dass Feinstaub möglicherweise noch gefährlicher ist, als man bisher dachte, legen die Ergebnisse von gleich drei aktuell veröffentlichten Studien nahe. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich des 59. DGP-Kongresses aufmerksam, der vom 15.-17. März 2018 in Dresden stattfindet. Eine Studie aus den USA (siehe JAMA 2017, Band 318/24, Seite: 2446-2456) hat festgestellt, dass die bisherigen Grenzwerte für Luftschadstoffe keine echte Sicherheit bieten, da nicht nur an Tagen mit erhöhter Feinstaub- und Ozon-Belastung, sondern auch an Tagen mit einer kurzfristig erhöhten, jedoch noch unterhalb der Grenzwerte liegenden Belastung mehr Menschen sterben als ohne Belastung. „Offenbar kann auch eine geringfügige und nur kurzzeitig ansteigende Luftschadstoffbelastung, die unterhalb unserer bisher geltenden Grenzwerte fallen würde, der Gesundheit bereits schaden“, kommentiert Prof. Dr. Klaus F. Rabe, Präsident der DGP und Ärztlicher Direktor der LungenClinic Grosshansdorf.

Auch gröbere Feinstaubpartikel können Asthmarisiko erhöhen

Eine zweite Studie, ebenfalls aus den USA, hat herausgefunden, dass auch gröbere Feinstaubpartikel mit einer Größe zwischen 2,5 und 10 Mikrometern Durchmesser (PM 10-2,5-Feinstaub) insbesondere bei Kindern das Risiko für eine Asthmaerkrankung erhöhen können (siehe American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, Online-Veröffentlichung am 15.12.2017). Bislang galten vor allem die kleinen Feinstaubpartikel mit weniger als 2,5 Mikrometern Durchmesser als besonders gesundheitsgefährdend, da diese wegen ihrer geringeren Größe tiefer in die Lunge vordringen können. In der Studie stieg mit jedem Mikrogramm pro Kubikmeter mehr Feinstaubbelastung in der Luft auch die Häufigkeit von neuen Asthma-Diagnosen bei Kindern und damit einhergehende Krankenhausbehandlungen. „Das bedeutet, dass auch die gesundheitlichen Auswirkungen der gröberen Feinstaubpartikel, wie z.B. von Ruß, künftig noch besser erforscht werden müssen und auch deren Belastung regelmäßig gemessen werden sollte“, erklärt Prof. Rabe.

Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung dringend erforderlich

Eine dritte Studie aus London kommt zu dem Schluss, dass Stadtbewohner - insbesondere ältere - zum Spazierengehen oder Joggen vielbefahrene Straßen meiden und Parks bevorzugen sollten, da die positiven Effekte von körperlicher Bewegung für die Gesundheit ansonsten durch die negativen Auswirkungen der Luftverschmutzung zunichte gemacht würden (siehe The Lancet 2018, Band 391, Nr.: 10118, Seite: 291–292). „Diese Studie zeigt, dass wir den Grad an Luftverschmutzung, der bereits in den verkehrsreichen Gebieten unserer Großstädte vorherrscht, nicht mehr tolerieren sollten. Stattdessen wird deutlich, wie dringend erforderlich es ist, dass wir uns für eine bessere Luftqualität durch eine konsequentere Begrenzung des Verkehrs einsetzen“, betont Prof. Rabe. „Dicke Luft in deutschen Großstädten: Wie gefährlich ist Feinstaub?“ – so lautet auch eines der Themen, die im Vorfeld des 59. DGP-Kongresses auf einer Pressekonferenz am 7. März in Stuttgart von 11-12 Uhr präsentiert werden.

Quelle: äin-red

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