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Als Asthmatikerin mit Kinderwunsch möglichst früh mit der Familienplanung beginnen

Asthma kann die Fruchtbarkeit von gebärfähigen Frauen verringern. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus Dänemark (siehe European Respiratory Journal, Online-Veröffentlichung am 12.2.2016), an der 245 Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen ungeklärter Ursache in einem Alter zwischen 23 und 45 Jahren teilgenommen hatten, davon 96 mit diagnostiziertem Asthma. Alle Studienteilnehmerinnen unterzogen sich einer hormonellen Behandlung zur Steigerung ihrer Fruchtbarkeit. Dabei stellten die Forscher fest, dass Asthmatikerinnen im Vergleich zu Frauen ohne Asthma mit geringerem Erfolg schwanger wurden (40 gegenüber 60 Prozent), und dass sie außerdem später schwanger wurden (nach durchschnittlich 56 anstatt 32 Monaten). Dieser Trend – weniger erfolgreich und später schwanger – war besonders bei älteren Asthmatikerinnen ausgeprägt und wurde umso deutlicher, je älter diese wurden. „Asthma kann einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der betroffenen Frauen haben, indem es die Zeit verlängert, bis sich eine erfolgreiche Schwangerschaft einstellt“, erläutert Prof. Dr. A. Gillissen, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung e.V. und Direktor der Klinik für Lungen- und Bronchialmedizin des Klinikums Kassel. 

Weniger Probleme mit der Fruchtbarkeit bei adäquater Asthma-Behandlung

Bisher lässt sich dieser Zusammenhang zwischen Asthma und Fruchtbarkeit noch nicht ursächlich erklären, da es sich bei Asthma bronchiale um eine auf die Atemwege beschränkte Erkrankung handelt. Es wäre aber evtl. möglich, dass die damit einhergehenden Entzündungsprozesse nicht nur die Bronchien betreffen, sondern sich auch auf andere Organe - wie z.B. die Eileiter - ausdehnen können. Dann treten Probleme mit der Fruchtbarkeit – wie dies eine ältere Studie auch ergeben hat (siehe European Respiratory Journal 2014, Band 43(4), Seite: 1077-1085) - vor allem bei Frauen auf, deren Asthma nicht mit antientzündlichen Medikamenten adäquat behandelt wird. „Für Asthmatikerinnen mit Kinderwunsch wäre aufgrund der dänischen Studie ratsam, in früherem Lebensalter mit der Familienplanung zu beginnen, um ihre Erfolgsaussichten zu verbessern. Außerdem sollten sie ihr Asthma medikamentös unter optimale Kontrolle bringen - das kann ihre Wartezeit auf eine Schwangerschaft verkürzen. Auch während der Schwangerschaft stellt eine angemessene Asthma-Therapie keine Gefährdung für das heranwachsende Kind dar, sondern - ganz im Gegenteil - schützt vor einer Verschlimmerung der Atemwegserkrankung, die auch für das ungeborene Kind gefährlich werden kann“, betont Prof. Gillissen.

Quelle: äin-red

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