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Nikotin

Nikotin ist ein starkes Gift, welches das gesamte Gefäß- und Nervensystem angreift. Außerdem ist Nikotin Sucht erregend und höchstwahrscheinlich auch Krebs fördernd.

Eine erste oder ungewohnt hohe Nikotinzufuhr führt sehr häufig zu Vergiftungserscheinungen wie erhöhtem Speichelfluss und Schwindelgefühl, manchmal auch zu Übelkeit mit Erbrechen, Kopfschmerzen und Herzjagen bis hin zu Bewusstseinsstörungen. Fatalerweise gewöhnt sich der Körper aber schnell an das Nikotin, und die unangenehmen Nebenwirkungen treten immer mehr zugunsten seiner psychischen Wirkung in den Hintergrund: In niedrigen Dosen wirkt die Substanz anregend, in höheren Dosen beruhigend und muskelentspannend. Sie erzeugt - zumindest für kurze Zeit - Glücksgefühle und steigert subjektiv die Konzentration. Der Genuss von Nikotin mildert zudem Hungergefühle, Angstgefühle, Stress, Unruhe und Aggressionen.

Nikotin stimuliert das zentrale Nervensystem und das Nebennierenmark und setzt u.a. die Transmitter Noradrenalin und Vasopressin frei - das heißt Vermittlerstoffe, die Nervenimpulse übertragen - aber auch Beta-Endorphin und andere Neuroregulatoren. Eine Folge von Nikotin ist eine schlechtere Durchblutung, denn durch Vasopressin werden die Blutgefäße enger gestellt. Äußerlich wird dies erkennbar durch kalte Hände und Füße sowie Hautblässe. Jedoch auch die innere Durchblutung wird durch den Nikotinkonsum beeinträchtigt - vor allem die Lunge, aber auch alle anderen inneren Organe sind davon betroffen. Die in der Folge entstehenden Krankheiten sind zum Beispiel Herzinfarkt, Schlaganfall, aber auch Impotenz und Konzentrationsschwäche.

Verkalkung und Verstopfung der Gefäße

Andererseits regt Nikotin auch den Stoffwechsel an - aber nicht zum Vorteil, sondern ganz im Gegenteil: Nikotin führt zu höheren Fettsäure- und Cholesterinspiegeln im Blut und damit zu einer Verkalkung und Verstopfung der Gefäße (Arteriosklerose). Die Folgen sind bekannt: Chronische Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen bis hin zum Gefäßverschluss, Raucherbein, Herzinfarkt usw.

Für Frauen, die regelmäßig die Antibabypille nehmen, wichtig zu wissen: In Verbindung mit Zigarettenrauchen kann die Pilleneinnahme als lebensgefährlich bezeichnet werden. Sie begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln bzw. von Verschlüssen durch Blutgerinnsel (Embolien) in den Hirn-, Lungen- und Herzkranzgefäßen.