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Wird 2006 ein besonders hartes Jahr für Allergiker?

Die Prognosen verheißen nichts Gutes: 2006 könnte ein Pollen-reiches Jahr werden, was vor allem die Pollenallergiker unter uns gar nicht freuen dürfte. Zumindest aber gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Heuschnupfen-Beschwerden.

Sollten sich die Frühblüher so wie in den vorangegangen Jahren verhalten und im Zwei-Jahres-Rhythmus besonders viel Pollen in die Umwelt abgeben, so dürfte das Jahr 2006 für Pollenallergiker vergleichsweise hart ausfallen. Zumindest erreichten Birken-, Hasel- und Erlenpollen bisher in jedem zweiten Jahr – und zwar 2004, 2002, 2000 und 1998 - sehr hohe Konzentrationen. Daher müsse man in diesem Jahr evt. zusätzlich auch mit einer größeren Zahl an „neuen Allergikern“ rechnen, berichtet die Fachzeitschrift HNO-Nachrichten in ihrer Januar-Ausgabe. Das heißt Menschen, die bisher noch keine Heuschnupfen-Symptome hatten, könnten plötzlich unter tränenden Augen und rinnender Nasen sowie Niesreiz leiden.

Pollenallergiker, die wissen, dass sie auf Frühblüher überempfindlich reagieren, können allerdings versuchen, ihre Allergie mit einem verschreibungspflichigen Nasenspray „auszuschalten“, indem sie dieses prophylaktisch (also vorbeugend) für eine Dauer von etwa zwei bis vier Wochen einsetzen. Ansonsten sind verschiedene weitere Präparate und Wirkstoffkombinationen erhältlich – wie antiallergische Tabletten (so genannte Antihistaminika) oder Nasensprays mit entzündungshemmenden (corticoidartigen) Medikamenten bzw. speziellen Antihistaminika – um die Beschwerden zu lindern. Wer in diesem Jahr erstmals Beschwerden bekommt bzw. solche schon hat, sollte im kommenden Herbst auch daran denken, einen Allergietest beim Facharzt durchführen zu lassen – zum Beispiel bei einem Lungenfacharzt, der sich auf Allergologie spezialisiert hat. Waren die Beschwerden besonders ausgeprägt, kann dann auch über eine so genannte Hyposensibilisierungstherapie nachgedacht werden. Dies ist die beste Methode, um eine Ausbreitung der Allergie von den oberen auf die unteren Atemwege möglichst zu verhindern - also einen „Etagenwechsel“ in die Bronchien und Lunge mit Ausbildung eines allergischen Asthmas.

Quelle: HNO-Nachrichten 2006, Vol. 1:
R. Mösels & J. Köberlein: „Allergische Rhinokonjunktivitis. Mono- oder Kombinationstherapie – was bewährt sich in der Praxis?“