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Warnung vor Luftreinigern mit Ozon bzw. Ozon-Generatoren zur Geruchsbeseitigung

Verrauchte Räume sollten besser nicht mit einem Ozon generierenden Luftreiniger (Ozon-Generator) gesäubert werden, da dabei noch schädlichere Verbindungen entstehen können, als in Zigarettenrauch ohnehin schon enthalten sind. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS), wobei sie sich auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus Kalifornien berufen.

Der schlechte Geruch verrauchter Räume sollte besser nicht mit einem Ozon generierenden Luftreiniger (Ozon-Generator) beseitigt werden, wie das zum Beispiel oft in Hotels, Autos und auch manchen Wohnungen gehandhabt wird. Das empfehlen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus Kalifornien (siehe Atmospheric Environment, Online-Vorabveröffentlichung am 23.7.2010). „Wissenschaftler in Kalifornien haben festgestellt, dass Ozon sich mit Nikotin und weiteren Bestandteilen des Zigarettenrauchs zu feinstaubhaltigen Aerosolen verbindet, die bis in die kleinsten Atemwege eindringen können“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „Diese Feinstaubteilchen sind teilweise offenbar sogar noch kleiner als diejenigen, die im Rauch einer abbrennenden Zigarette entstehen. Daher können sie nach Angaben der Forscher auch noch tiefer in die Lunge eindringen als der Feinstaub aus Zigarettenrauch. Außerdem sind sie dabei imstande, zusätzliche toxische Verbindungen zu transportieren, die die Atemwege verengen, d.h. Asthma auslösen können. Insofern muss man den Forschern zufolge davon ausgehen, dass verrauchte Räume, die mit Ozon gereinigt wurden, ein noch größeres Potenzial besitzen, Krankheiten der Atemwege zu triggern, als chemisch unbehandelte Räume, in denen geraucht wurde.“

Nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben!

Nikotin und weitere Bestandteile des Rauchs brennender Zigaretten (so genannter secondhand smoke oder Passivrauch im Gegensatz zum firsthand smoke, den aktive Raucher inhalieren) lagern sich gern auf Oberflächen wie Möbeln, Tapeten Vorhängen und Teppichen ab und können dann über Monate hinweg zur potentiellen Gefahr werden. „Nicht nur first- und secondhand smoke, sondern auch kalter Zigarettenrauch (der so genannte thirdhand smoke), enthält - wie Wissenschaftler Anfang dieses Jahres aufgezeigt haben - Krebs erregende und Asthma auslösende Substanzen“, berichtet Morr. „Es ist daher zunächst verständlich, wenn man versucht, nicht nur den schlechten Geruch, sondern auch die gesundheitsschädigenden Inhaltsstoffe verrauchter Räume zu beseitigen. Mit einem Ozon-Generator dürfte man allerdings den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, da dabei noch stärkere Krankheits-Trigger entstehen können, als in Zigarettenrauch ohnehin schon enthalten sind. Vor allem Personen mit überempfindlichen Atemwegen, Allergien und chronischen Atemwegserkrankungen ist deshalb von Ozon generierenden Luftreinigern dringend abzuraten.“