Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Vorsicht vor Teppichbodenklebern!

Bei Renovierungsarbeiten sollte man sich vor allem vor Teppichbodenklebern in Acht nehmen, da diese offenbar Chemikalien enthalten, welche die Entwicklung einer asthmatischen Erkrankung bei Erwachsenen verursachen können. Demgegenüber scheinen Substanzen, die in Dispersionsfarben, Tapetenleim oder Lacken vorkommen, das Risiko für die Auslösung von Asthma nicht zu erhöhen

Bei Erwachsenen treten neue, das heißt erstmalig auftretende Fälle von Asthma besonders häufig beim Teppichverlegen während dem Wohnungsrenovieren auf. Dieser Zusammenhang ist Wissenschaftlern von der University of Birmingham in England und dem „Finnish Institute of Occupational Health“ in Helsinki aufgefallen, nachdem viele ihrer Patienten berichteten, ihre asthmatischen Beschwerden seien erstmals aufgetreten, während sie ihre Wohnung renovierten. Deshalb haben die Forscher in den Jahren 1997 bis 2000 eine zweieinhalbjährige Untersuchung durchgeführt, die kürzlich auf dem 15. Jahrestreffen der „European Respiratory Society“ vorgestellt wurde. Unter den knapp 1500 Finnen, die im Alter von 21 bis 63 Jahren an der Studie teilgenommen hatten, befanden sich 521 neue Asthma-Fälle. Mittels Fragebogen wurden die Studienteilnehmer befragt, ob sie in den vergangenen 12 Monaten Renovierungsarbeiten durchgeführt und ob sie unter Atemwegsbeschwerden gelitten hatten.

Mindestens ein Zimmer von Staub und Dämpfen frei halten
Wie das Ergebnis der Studie zeigt, entwickelten sich asthmatische Erkrankungen besonders häufig beim Verlegen und Kleben von Teppichen, nicht aber bei anderen Renovierungsarbeiten wie Streichen, Tapezieren oder Lackieren. Klebstoffe, die zum Teppichverlegen verwendet werden, beinhalten offenbar stark wirksame Chemikalien, die bei Erwachsenen die Entstehung einer asthmatischen Erkrankung verursachen können oder zumindest das Risiko für die Entwicklung von Asthma erhöhen, warnt Studienleiter Dr. Jaakkola. Vor diesen Substanzen sollten sich deshalb nicht nur diejenigen Menschen schützen, die Renovierungsarbeiten durchführen, sondern alle Mitbewohner. Dazu sollte immer mindestens eines der Zimmer von Staub und Dämpfen frei gehalten werden.

Quelle: www.medscape.com/viewarticle/513328_print