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Verbesserte Therapie von Long-COVID durch Expertennetzwerk und Telemedizin

Ein Expertennetzwerk des Deutschen Telemedizin Zentrums (DTZ) – bestehend aus Reha-Einrichtungen, Universitätskliniken, Akutkrankenhäusern, Apotheken und Praxen – bietet Methoden an, um die Therapie von Long-COVID zu Hause sicherzustellen.

Langanhaltende schwere Müdigkeit, Schmerzen, Geschmacks- und Geruchsverlust, verminderte Leistungsfähigkeit – sie zählen zu potenziellen Long-Covid-Symptomen gibt es auch unter jenen Menschen, bei denen die Erkrankung eher mild verlaufen war. Ein Long-COVID-Expertennetzwerk des Deutschen Telemedizin Zentrums (DTZ) bietet Methoden an, um die Therapie von „Long-COVID“ zu erleichtern.

Zum 22. März meldete das Robert Koch-Institut (RKI) 2,4 Millionen Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome“ (PIMS) das Immunsystem „Amok“, wodurch das Leben Betroffener gefährdet werden kann.

Wie bei vielen anderen Viruserkrankungen entwickelt auch bei COVID-19 zumindest ein Teil der Patienten Hautveränderungen. Phänomene wie die sogenannten COVID-Zehen werfen Fragen auf. Matthias Schmuth, Direktor der Univ.-Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, gibt einen Überblick zu aktuellen Entwicklungen.

Die Therapie dieser Long-Covid-Patienten, die längerfristig an Folgen der Erkrankung leiden, unterstützt das Long-COVID-Netz. „Entstanden ist die Idee hierzu in Gesprächen mit dem Corona-Krisenstab der Regiomed-Kliniken“, erinnert sich Achim Hein. Er ist zugleich Aufsichtsrat von EvoCare, eines Unternehmens, das in Zusammenarbeit mit Leistungserbringern die telemedizinische Therapiebegleitung von Patienten zu Hause unterstützt. In dem Gremium hatten Michael Musick und 3 Leitende Ärzte festgestellt, dass Weiterbetreuung der Patienten nach Entlassung einer Klärung bedurfte. „Zudem hatte sich gezeigt, dass Ärzte keine Leitlinien für die Behandlung von COVID-Patienten an der Hand haben. Mit einem deutlichen Handlungsbedarf sind wir mit EvoCare ins Gespräch gegangen“, so Musick.

Aus diesen Gesprächen ging das Long-COVID-Netz hervor – bestehend aus Reha-Einrichtungen, Universitätskliniken, Akutkrankenhäusern, Apotheken und Praxen. „Das Ziel ist, eine pandemiesichere Versorgung von Long-COVID-Patienten zu Hause sicherzustellen“, erläutert Hein. „Dabei haben diese Patienten individuelle Behandlungsanforderungen aus unterschiedlichen Indikationsbereichen, wie Pneumologie, Neurologie, Kardiologie, Psychosomatik sowie Medikamentierung oder Physiotherapie.“

Die Experten der beteiligten Einrichtungen kennen die Bedürfnisse der Patienten am besten, so Hein, und betreuen im Long-COVID-Netz individuell ihre Patienten zu Hause weiter, um den Gesundheitsstatus langfristig zu sichern und zu verbessern. Zur Überbringung der ärztlich-therapeutischen Maßnahmen kommt die anerkannte digitale EvoCare-Versorgungsmethode zum Einsatz. Sie ist als regelhaftes Kernangebot der Deutschen Rentenversicherung zur Rehabilitation und Nachsorge anerkannt und auch als ärztliche und Heilmittel-Leistung verfügbar.

„Das Netzwerk schafft qualitätsgesichert und barrierefrei den Zugang zur medizinisch-therapeutischen Versorgung durch die Spezialisten aus den Einrichtungen“, unterstreicht Hein: „Um die Bedürfnisse der Patienten vollumfänglich zu befriedigen, werden die individualisierten und indikationsübergreifenden Behandlungsinhalte oder Monitorings inklusive der Behandlungsanweisungen von Kliniken, Reha-Einrichtungen und Praxen‚ zu den Patienten nach Hause gebracht – unter Einbindung der Apothekenketten“.

Mit der Unterstützung von EvoCare und den Netzwerkpartnern werden die Patienten innerhalb des Netzwerks konkret praktisch versorgt: Hausärzte schicken Long-COVID-Patienten in Kompetenz-Center, die in engem Austausch mit Experten stehen. Medikamente, Heil- und Hilfsmittel werden dort verordnet. Auch Geräte wie Vitaldaten-Messgeräte sind Teil der Maßnahmen.

„Ärzte koordinieren in Netzwerken bereits eine Reihe von Versorgungsbedarfen – sehr erfolgreich, mit optimalen Ergebnissen. Dieser Ansatz ist daher auch für den Long-COVID-Ansatz äußerst vielversprechend“, erklärt Dr. Martin Schultz. Der Mediziner ist ehemaliger Leiter des Instituts für angewandte Telemedizin (IFAT) im Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen, mit umfangreicher Erfahrung in der Kardio-Tele-Versorgung.

„Dieses Projekt zeigt deutlich, dass es mit vernünftigem Einsatz von Digitalisierung die Behandler optimal unterstützt und dass Patienten hervorragend zu Hause versorgt werden“, betont Ralf Kohnen. Er prognostiziert für das Service- und technologiebasierte Long-COVID-Netz: „Aus dem medizinischen Wissensspeicher, der innerhalb dieses Netzwerks entsteht, lassen sich künftig Behandlungsleitlinien ableiten. Das ermöglicht die nutzenstarke Antwort auch auf diesen Bedarf, den die Mediziner aller Einrichtungen übereinstimmend festgestellt haben.“ Die Initiatoren wenden sich an alle in der Behandlung Involvierten: „Wir schlagen allen Interessierten vor, mit uns Kontakt aufzunehmen.“

Quelle: Deutsches Telemedizin Zentrum (DTZ)