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Übergewicht erhöht Risiko für Asthma

Übergewicht und Fettleibigkeit können eine bestehende asthmatische Erkrankung verschlimmern. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und raten übergewichtigen Asthmatikern dringend, durch Lungensport und Nahrungsumstellung möglichst ein paar Pfunde abzuspecken. Auf diese Weise sollten sie ihre Erkrankung besser in den Griff bekommen...

Übergewicht ist ein großer Risikofaktor für die Entwicklung von Asthma bronchiale. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). „Bei übergewichtigen Menschen mit einem Body Mass Index (abgekürzt BMI) größer als 25 tritt Asthma um 50 Prozent häufiger auf als bei Normalgewichtigen“, betont Prof. Dieter Köhler, Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im nordrheinwestfälischen Schmallenberg. „Bei adipösen, also fettleibigen Menschen mit einem BMI größer als 30 ist das Auftreten von Asthma sogar doppelt so häufig, und zwar sowohl bei Frauen als auch bei Männern.“ Das hat eine aktuelle Meta-Analyse von sieben Studien mit über 300.000 Teilnehmern ergeben.

Übergewicht führt dosis-abhängig zu einer Zunahme von Asthma
Übergewicht und Fettleibigkeit führen direkt, also sozusagen Dosis-abhängig, zu einer Zunahme von Asthma bei Männern und Frauen. „Je mehr ein Mensch wiegt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auch unter Asthma leidet“, erklärt Köhler. „Das ist für uns Mediziner ein guter Hinweis dafür, dass das Auftreten von Asthma auch durch ernährungs- und bewegungsphysiologische Interventionen durchaus beeinflusst werden kann.“ Experten schätzen, dass durch eine effektive Gewichtsabnahme unter den Übergewichtigen die Anzahl neuer Asthma-Fälle bei Erwachsenen allein in den USA um 250.000 Fälle pro Jahr gesenkt werden könnte.

Fettleibigkeit kann ein bestehendes Asthma verschlimmern
Aktuelle Studien legen nahe, dass eine bereits bestehende Asthmaerkrankung nicht nur durch Rauchen, sondern auch durch Fettleibigkeit verschlimmert werden kann. Dabei vermuten Mediziner, dass Fettgewebe bestimmte Botenstoffe bildet, die dann bei Fettleibigen vermehrt ins Blut ausgeschüttet werden und dadurch die Krankheit verschlimmern. „So haben etwa die Hälfte der übergewichtigen Asthmatiker unter einem schweren Asthma zu leiden, während dies unter Normalgewichtigen nur bei 19 Prozent der Fall ist. „Jedes Pfund zuviel belastet schließlich auch das Atemwegssystem – was dann bei Asthmatikern noch zusätzlich zu den Beschwerden und Auswirkungen ihrer Atemwegserkrankung mit Hyperreagibilität und Verengung der Bronchien hinzukommt“, erläutert Köhler. „Übergewichtige müssen wegen ihres höheren Körpergewichts grundsätzlich mehr Atemarbeit als Normalgewichtige leisten. Außerdem sind sie meist auch untrainierter als Normalgewichtige, so dass ihre Atemmuskulatur ohnehin schon eine relativ geringe Leistungsfähigkeit aufweist. Wir raten übergewichtigen Asthmatikern daher dringend, durch ausreichende Bewegung und Lungensport sowie durch eine ausgewogene Ernährung bzw. Nahrungsumstellung möglichst ein paar Pfunde abzuspecken. Auf diese Weise sollten sie ihre Erkrankung besser in den Griff bekommen und ihre Lebensqualität steigern können.“ Lesen Sie hier weitere Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten von Asthma bronchiale sowie Übergewicht als Risikofaktor für die Gesundheit .