Sport in Maßen vermindert die Gefahr bronchialer Infekte

Ein täglicher, strammer Spaziergang kann die Ansteckungsgefahr gegenüber Atemwegsinfekten um rund ein Drittel senken. Darauf weisen die Lungenfachärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover hin. Generell werden die Abwehrkräfte durch mäßige körperliche Betätigung gefördert, während sie durch übermäßige, stressbehaftete Anstrengung - wie z.B. einen Marathonlauf - ausgebremst werden. Förderlich sind Sport und Bewegung also immer nur in Maßen.

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Atemwegsinfektion zu erkranken, wird gesenkt aber auch erhöht ganz in Abhängigkeit davon, wie wenig oder wie intensiv man Sport treibt. Darauf weisen die Lungenfachärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover hin. „Regelmäßige, moderate körperliche Aktivität steigert bekanntlich die Abwehrkräfte, während exzessive körperliche Anstrengung - wie beispielsweise ein Marathonlauf – das Immunsystem negativ beeinflussen kann“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „Letztendlich bestimmt also unsere Immunabwehr, die von unserer genetischen Ausstattung sowie von äußeren Faktoren wie Stress, schlechter Ernährung oder auch von Schlafmangel abhängig ist, wie empfindlich wir auf die im Winterhalbjahr vermehrt kursierenden und uns quasi ständig konfrontierenden Viren reagieren, und ob wir dann einer Atemwegsinfektion erliegen oder nicht.“

Schon ein strammer Spaziergang pro Tag senkt die Ansteckungsgefahr

Studien zeigen, dass schon ein täglicher, strammer Spaziergang die Ansteckungsgefahr gegenüber Atemwegsinfekten um rund ein Drittel senken kann. „Besonders empfehlenswert sind Spaziergänge zweimal täglich für 20-30 Minuten“, rät Morr. „Demgegenüber müssen so genannte „Couchpotatoes“ aufgrund ihres ausgeprägten Bewegungsmangels mit einer überdurchschnittlichen Infekthäufigkeit rechnen, also mit mehr als zwei bis drei Infekten der oberen Atemwege pro Jahr. Andererseits ist aber unkritisch übermäßige Muskelaktivität auch nicht gut. Nach extremer körperlicher Verausgabung steigt nämlich die Gefahr, an einem Atemwegsinfekt zu erkranken. Beispielsweise ist nach einem Marathonlauf das Infektrisiko für die Teilnehmer um das zwei- bis sechsfache erhöht. Die Gründe dafür liegen in unserem Abwehrsystem. Den natürlichen Killerzellen kommt die Aufgabe zu, die mit Viren infizierten Zellen als fremd-übermannt zu erkennen und sie in den „Selbstmord“ zu treiben. Dabei wird die Aktivität dieser Killerzellen durch mäßige körperliche Betätigung gefördert, während sie durch übermäßige, stressbehaftete Anstrengung ausgebremst wird. Förderlich sind Sport und Bewegung also immer nur in Maßen. Ziel ist, die körperliche Fitness zu verbessern, diese führt zu freiem Atmen und beugt Atemwegeserkrankungen vor.“