Schnarchen ist eine Volkskrankheit. Während im Alter von unter 20 Jahren weniger als jeder Zehnte schnarcht, sind ab dem 65. Lebensjahr 40 bis 50 Prozent der Menschen betroffen. Wie eine aktuelle Umfrage der britischen Gesellschaft für Schlafapnoe (British Snoring and Sleep Apnoe Association) ergeben hat, fühlt sich mehr als einer von drei Engländern durch einen Schnarcher im Nachtschlaf gestört. Im Durchschnitt verlieren die Betroffenen dabei etwa zwei Stunden Schlaf pro Nacht. Wenn man davon ausgeht, dass der Bettpartner ein Lebenspartner ist, mit dem man durchschnittlich 24 Lebensjahre gemeinsam verbringt, dann ergibt sich hochgerechnet ein Verlust von zwei Jahren Schlaf. Oder anders ausgerückt: Wer einen Bettnachbarn hat, der regelmäßig schnarcht, kommt im Lauf seiner Lebenszeit auf ein Schlafdefizit von etwa zwei Jahren.
Davon sind insbesondere Frauen betroffen, da die überwiegende Mehrheit der Schnarcher – nämlich zwei Drittel – männlichen Geschlechts sind, die in der der Regel auch übergewichtig sind, wobei die Intensität des Schnarchens außerdem nach Alkoholgenuss meist stark zunimmt. Überdies gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass durch das ständige Schnarchen und das eigene Schlafdefizit auch ihr Sexualleben beeinträchtigt sei. 85 Prozent waren davon überzeugt, dass ihre Beziehung besser verliefe, wenn ihr Partner nicht schnarchen würde. „Schnarchen kann äußerst negative Auswirkungen für die Menschen haben, die damit leben müssen“, bestätigt Marianne Davey, eine Mitbegründerin der British Snoring and Sleep Apnoe Association. Sie fordert Schnarcher auf, Abhilfe zu schaffen und sich gegebenenfalls von einem Facharzt behandeln zu lassen. Sowohl für Personen, die schnarchen, als auch für solche, die an Schlafapnoe leiden, gibt es zum Beispiel Verhaltensregeln, die die Wahrscheinlichkeit zu schnarchen und auch die Lautstärke positiv beeinflussen können und somit helfen, die Schlafqualität zu verbessern. Neben Hilfsmitteln, um die Schlafposition zu beeinflussen besteht die Möglichkeit, eine Atemtherapie durchzuführen. So ist zum Beispiel im Fall einer obstruktiven Schlafapnoe die Atemwegsüberdrucktherapie (continuous positive airway pressure = CPAP-Therapie) das Mittel der Wahl.
Quelle: www.ananova.com