Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Rauch von Feuerwerksraketen kann für Asthmatiker gefährlich werden

Der Rauch von abgebrannten Silvesterraketen enthält Schadstoffe, die insbesondere für Asthmatiker eine gesundheitliche Bedrohung darstellen, da sie akute Atembeschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Asthmaanfällen auslösen können. Feuerwerke sollten daher besser aus einem gewissen Sicherheitsabstand betrachtet werden, raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS).

Feuerwerke an Silvester sind beliebt, allerdings kann der dabei entstehende Rauch und Feinstaub insbesondere für Asthmatiker ein Gesundheitsrisiko darstellen. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS) unter Berufung auf eine aktuelle wissenschaftliche Studie aus Spanien (siehe Journal of Hazardous Materials 2010, Band 183/1-3, Seite 945-949) aufmerksam. „Um mit Silvesterraketen verschiedene Farbeffekte zu erzielen, werden dem Schwarzpulver unterschiedliche Metallverbindungen zugesetzt - zum Beispiel Blei oder Arsen für die Farbe Blau und Strontiumsalze für die Farbe Rot“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „In derUntersuchung in Spanien wurde nach einem Stadtfest mit großem Feuerwerk festgestellt, dass die Luft Feinstaubpartikel von dreißig giftigen Metallverbindungen enthielt. Diese können aufgrund ihres geringen Durchmessers von wenigen Mikrometern tief in die Lungen vordringen. Insofern ist auch während und nach einer Silvesternacht - gerade in Großstädten wie Berlin und Hamburg - davon auszugehen, dass die Luft stark mit inhalativen Schadstoffen belastet ist. Und diese stellen vor allem für Menschen mit überempfindlichen Atemwegen wie z.B. Asthmatiker eine gesundheitliche Gefährdung dar, da sie akute Atembeschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Asthmaanfällen im Einzelfall auslösen können.“

Einatmen des Feinstaubs möglichst vermeiden

Um möglichst wenig Feinstaub aus abgeschossenen Feuerwerksraketen einzuatmen, sollten Patienten mit Asthma oder einer anderen chronischen Lungenerkrankung darauf achten, dass sie sich nicht direkt in die Windrichtung des Rauches stellen. „Um mit überempfindlichen bzw. vorgeschädigten Lungen kein Risiko einzugehen, ist es ratsam, das Feuerwerk an Silvester aus einem gewissen Sicherheitsabstand heraus zu beobachten oder - noch besser, wenn auch mit kelinerem Vergnügen - vom geschlossenen Fenster aus“, empfiehlt Morr. „Und einen Spaziergang im neuen Jahr sollte man vielleicht besser auf eine Zeit verschieben, wenn sich der Rauch gänzlich verzogen hat und die Luft wieder suaber ist. Die Autoren der spanischen Studie berichteten nämlich, dass die Schadstoffbelastung auch einige Tage nach dem Feuerwerk noch deutlich erhöht blieb. Offenbar können sich manche der Metallteilchen mit Straßenstaubteilchen verbinden und dann vergleichsweise länger am Ort verbleiben als die sich größtenteils verziehende Schadstoffwolke.“