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Patienten mit Heuschnupfen für Studie gesucht

Bei Heuschnupfen ist eine schrittweise Gewöhnung an die betreffenden, Allergie auslösenden Substanzen (Hyposensibilisierung oder spezifische Immuntherapie) heutzutage mit deutlich weniger Injektionen als vor zehn Jahren zu erreichen. Um die Wirksamkeit solcher Therapien in einer groß angelegten Studie aufzuzeigen, werden zur Zeit Patienten mit einer Gräserpollen-Allergie gesucht für die Teilnahme an einer Studie am AllergieCentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden.

Die Spritzen-Therapie gegen Heuschnupfen – das heißt eine auf Spritzen basierende spezifische Link_1 – wird bereits seit hundert Jahren praktiziert. 1911 beschrieben die englischen Ärzte Leonard Noon und John Freeman zum ersten Mal die sog. Hyposensibilisierung, das heißt eine schrittweise Gewöhnung des Körpers an die Allergie auslösenden Substanzen, in einem Fachjournal. In den vergangenen Jahren hat es allerdings einige Verbesserungen gegeben: Unter anderem werden heute für die Therapie deutlich weniger Injektionen benötigt, als noch vor zehn Jahren. Um die Wirksamkeit einer solchen, auf wenige Injektionen beschränkten Hyposensibilisierung in einer groß angelegten Studie zu aufzuzeigen, werden derzeit Patienten mit Heuschnupfen (Gräserpollen-Allergie) vom AllergieCentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden gesucht.

Für Heuschnupfen-Patienten sind Herbst und Winter die angenehmsten Jahreszeiten, da in diesen Monaten keine der Blütenpollen umherschwirren, auf die sie im Frühjahr und Sommer allergisch reagieren. Trotzdem raten Experten, bereits in diesen Wochen an die kommende Pollenflug-Saison zu denken und den Körper langsam an die Allergie auslösenden Substanzen (Allergene) zu gewöhnen. Bei der so genannten Hyposensibilisierung werden diese Substanzen gezielt in den Körper eingeschleust – meist per Spritze unter die Haut. „Noch vor zehn Jahren mussten wir den Patienten im Rahmen einer Hyposensibilisierung jährlich 16 Spritzen geben – und das drei Jahre hintereinander. Heute gibt es moderne Medikamente, bei denen sich derselbe Effekt mit nur vier Injektionen einstellt“, sagt Dr. Bettina Hauswald. Die in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde tätige Allergologin sucht nun Probanden, für eine bundesweit laufende Studie, um diese hochwirksame Therapie erneut, aber in einem größeren Rahmen wissenschaftlich zu überprüfen.

Vorteile für die Teilnehmer: Umfassende Untersuchungen und kostenlose Medikamente
Bevor ein Heuschnupfen-Patient an der Studie teilnehmen kann, wird er durch die Allergologen des Uniklinikums eingehend untersucht. Weiterer Vorteil einer Studienteilnahme ist, dass die Probanden während der dreimonatigen Behandlung kostenlos mit Medikamenten gegen die Heuschnupfen-Symptome versorgt werden und eine Aufwandsentschädigung erhalten.

Neben der Zeitersparnis aufgrund einer geringeren Zahl an Arztbesuchen birgt jeder Spritzeneinstich für die Patienten allerdings auch ein – minimales – Risiko. Unter anderem können Irritationen der Haut oder aber Infektionen auftreten. Außerdem müssen die Patienten nach jeder Spritze mindestens eine Stunde unter ärztlicher Obhut bleiben, da es in einzelnen Fällen zu einem allergischen (anaphylaktischen) Schock kommen kann, der ohne entsprechende Behandlung lebensgefährlich wäre.

An der Studie können Patienten teilnehmen, die
• zwischen 18 und 64 Jahre alt sind,
• unter Heuschnupfen leiden, der von Gräserpollen ausgelöst wird,
• sich noch keiner Hyposensibilisierung unterzogen haben,
• nicht unter Asthma bronchiale leiden.

Kontakt für Patienten
Telefon: 0351 458 3506
E-Mail: allergiestudie.HNO@noSpam.uniklinikum-dresden.de

Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden