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Optimistische Einstellung kann Überlebenszeit bei Lungenkrebs deutlich verlängern

Patienten mit Lungenkrebs überleben länger, wenn sie eine optimistische Grundeinstellung mitbringen und diese trotz einer belastenden Diagnose beibehalten. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) aufmerksam unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Lungenkrebspatienten überleben länger, wenn sie eine optimistische Grundeinstellung mitbringen und diese trotz einer belastenden Diagnose beibehalten. „Frühere Studien haben bereits aufgezeigt, dass pessimistische Patienten weniger gesundheitsbewusst sind und somit auch eher zu einem gesundheitsschädigendem Lebensstil neigen“, kommentiert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne und Leiter der Lungenklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg. „Jetzt wurde in einer aktuellen Studie mit über 500 Lungenkrebspatienten (siehe , dass sich ein optimistischer Lebensstil positiv auf die Überlebenszeit der Patienten auswirken kann. Als optimistisch eingestufte Patienten überlebten im Durchschnitt um sechs Monate länger als Patienten mit einer pessimistischen Grundeinstellung. Im Hinblick darauf, dass die mittlere Überlebenszeit von Lungenkrebspatienten meist weniger als ein Jahr beträgt, machen zusätzliche sechs Monate Lebenszeit einen großen Unterschied aus.“

Optimisten offenbar unbeeinflussbar durch andere Faktoren

Beeindruckenderweise ist der Überlebensvorteil bei Optimisten so stark ausgeprägt, dass er sich offenbar kaum durch andere Faktoren beeinflussen lässt. „Zumindest die in der Studie getesteten Faktoren – Alter, Geschlecht und Rauchergeschichte der Patienten sowie das Stadium ihrer Krebserkrankung - hatten auf den mit einer optimistischen Grundeinstellung verbundenen Überlebensvorteil der Patienten scheinbar keinen Einfluss“, erklärt Köhler. Die Forscher vermuten, dass pessimistisches Denken sich möglicherweise auch negativ auf zu fällende Therapieentscheidungen auswirken könnte. Das würde bedeuten, dass die Betroffenen nur eine suboptimale Behandlung im Vergleich zu optimistischen Patienten bekommen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, müsse nun untersucht werden.