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Neue Leitlinie zur nichtinvasiven und invasiven Beatmung

Ende Dezember hat die Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin eine neue S2-Leitlinie zum Thema „Nichtinvasive und invasive Beatmung als Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz“ herausgegeben. Sie wurde unter Federführung von Prof. Wolfram Windisch von der Medizinischen Universitätsklinik Freiburg in Kooperation mit zehn weiteren Fachgesellschaften formuliert.

Die maschinelle Beatmung zur Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz (CRI) hat eine lange Historie. Dabei ist insbesondere die Negativdruckbeatmung mittels eiserner Lunge in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts bekannt geworden. Heute dominiert die Positivdruckbeatmung, die entweder nichtinvasiv meistens via Gesichtsmasken oder invasiv via Trachealkanüle erfolgt, wobei die nichtinvasive Beatmung (NIV) überwiegt.

In den letzten 20 Jahren haben sich viele Forschungsarbeiten mit der Frage beschäftigt, ob mit einer außerklinischen (nicht-invasiven) Beatmung für die betroffenen Patienten Verbesserungen bezüglich gesundheitlicher Beschwerden, Lebensqualität und Langzeitüberleben erzielt werden können. Auch die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des Beginns einer außerklinischen Beatmung sowie nach den optimalen, an wissenschaftlichen Kriterien orientierten Beatmungstechniken wurde untersucht. Da die Zahl der Lungenerkrankungen wie z.B. COPD und Lungentzündungen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten stark zunehmen wird, ist auch mit einer rasant zunehmenden Anwendung der außerklinischen Beatmung zu rechnen. Zudem machen die aktuelle gesundheitspolitische Auseinandersetzung vor dem Hintergrund des Kostendrucks im Gesundheitssystem und der Notwendigkeit zur Gestaltung von entsprechenden Versorgungsstrukturen die Formulierung einer fachübergreifenden wissenschaftlichen Leitlinie notwendig. Nach einer entsprechend arbeitsaufwändigen Überarbeitung der bisher bestehenden nationalen Empfehlungen aus dem Jahr 2006 unter Federführung von Prof. Wolfram Windisch aus der Abteilung Pneumologie an der Medizinischen Universitätsklinik Freiburg in Kooperation mit zehn weiteren Fachgesellschaften unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften ist jetzt die neue Leitlinie mit dem Titel „Nichtinvasive und invasive Beatmung als Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz“ veröffentlicht worden.

Der Volltext der Leitlinie ist auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. zu lesen unter: www.pneumologie.de/fileadmin/pneumologie/downloads/Leitlinien/DGP_S2_LL_NIV_Home_final.pdf