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Menschen ab 60 Jahren stärker gefährdet, an Pneumokokken-Infekten zu sterben

Senioren haben ein erhöhtes Risiko, an einer invasiven Pneumokokken-Infektion zu erkranken, die tödlich verlaufen kann. Daher wird ihnen eine Impfung gegen Pneumokokken empfohlen, was allerdings die wenigsten zu wissen scheinen. Darauf machen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) aufmerksam.

Ältere Menschen über 60 Jahren sind besonders gefährdet, eine so genannte invasive Pneumokokkenerkrankung zu erleiden, die z.B. in eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) übergehen kann und dann oft tödlich verläuft. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hin und raten allen über 60-Jährigen – gemäß den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) - zu einer Pneumokokkenimpfung bzw. deren Auffrischung. „Das Risiko für eine invasive Pneumokokken-Erkrankung nimmt in dieser Altersgruppe stark zu, außerdem verzeichnen wir eine um 30 bis 40 Prozent erhöhte Todesrate infolge von invasiven Verläufen bei den über 65-Jährigen“, betont Dr. Michael Barczok, Vorstandsmitglied des BdP und praktizierender Lungenfacharzt im Lungenzentrum Ulm. „Ursache ist das Immunsystem, das – unabhängig von der körperlichen Fitness der Betroffenen – mit zunehmendem Alter immer schwächer wird und daher Infektionen mit Pneumokokken nicht mehr so gut abwehren kann.“

Die wenigsten scheinen von der Impf-Empfehlung für alle ab 60 Jahren jemals gehört zu haben

Derzeit sind nur 23 Prozent der 60-Jährigen in Deutschland gegen Pneumokokken geimpft. „Wahrscheinlich, weil die wenigsten von dieser Impfempfehlung ab 60 Jahren überhaupt wissen. Umso wichtiger ist es, dass alle niedergelassenen Ärzte jeden Kontakt mit den Patienten dieser Altersgruppe auch dazu zu nutzen, sie auf die Möglichkeit des Impfschutzes hinzuweisen bzw. an die Pneumokokken-Impfung zu erinnern“, betont Barczok. „Das kann sowohl im Rahmen einer einmaligen Vorsorgeuntersuchung als auch bei regelmäßigen Check-Ups geschehen. Oder man nimmt die jährliche Grippe-Impfung zum Anlass, zumal sich beide Impfstoffe auch gleichzeitig verabreichen lassen.“

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