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Maßnahmen gegen Corona-Übertragung durch Aerosole

Wie sich durch Masken, richtiges Lüften, geeignete Luftreinigung und Überkopfabsaugungen die Aerosollast und damit die Übertragung von SARS-CoV-2 verringern lässt, erklären Experten der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA) in einem Positionspapier.

Aerosole und ihre Ausbreitung spielen im Zusammenhang mit der Übertragung von Covid-19 eine wesentliche Rolle. Im Arbeitsausschuss „Feinstäube“ (AAF) von ProcessNet, GDCh und VDI-KRdL beschäftigen sich Ingenieure, Chemiker und Aerosolphysiker intensiv mit der Entstehung und dem Verhalten von Aerosolen und geeigneten Maßnahmen zur Luftreinigung. Gemeinsam mit Experten aus Deutschland und der Schweiz haben die Ausschussmitglieder die Rolle von Aerosolpartikeln in der Ausbreitung der SARS-CoV2-Viren diskutiert und legen dazu nun eine Stellungnahme vor.

Auf Basis ihrer Expertise beschreiben die Autorinnen und Autoren darin verschiedene Aerosoltypen hinsichtlich ihrer Entstehung, Reichweite sowie Verweilzeit in der Luft und analysieren, welchen Schutz verschiedene Maßnahmen gegen die unterschiedlichen Aerosole bieten. Die von RKI und Leopoldina empfohlenen Maßnahmen sollten demnach strikt angewendet werden, da sowohl Masken (besonders der Einsatz von N95- und FFP2-Masken), Lüften als Sofortmaßnahme und geeignete Luftreiniger dazu beitragen können, den Aerosolausbreitungspfad zu unterbrechen.

Außerdem kommt das Gremium zu dem Schluss, dass über die bereits getroffenen Maßnahmen hinaus besonderes Augenmerk auf die Art des Lüftens gerichtet werden sollte. Besonders kleinere Aerosolteilchen steigen mit der warmen Atemluft auf und verbreiten sich dann unterhalb der Raumdecke.

Die Expertinnen und Experten des Arbeitsausschusses empfehlen daher, bei Lüftungsanlagen darauf zu achten, dass die Frischluftzufuhr nicht von oben erfolgt, sondern, dass tatsächlich nach oben abgesaugt wird; in Flugzeugen oder im öffentlichen Nahverkehr könnte eine Umkehrung der Luftzuführung Abhilfe schaffen. Sie raten darüber hinaus dazu, kurzfristig Entlüftungen und Überkopfabsaugungen in vielen Bereichen zu installieren, besonders in Schulräumen oder in der Gastronomie. Die Beobachtung der CO2-Konzentration ist ein geeigneter Indikator dafür, wie gut die Belüftung wirkt. Der Arbeitsausschuss sieht über die bereits getroffenen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der Leopoldina hinaus die Chance, mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen zunächst kurzfristig - bis ein Impfstoff wirklich breite Bevölkerungskreise erreicht hat - die Covid-19 -Pandemie einzudämmen. Darüber hinaus können in der Zukunft auch Infektionen, die über den Luftpfad verbreitet werden, zurückgedrängt werden.

Weitere detaillierte Informationen liefert neben der Stellungnahme eine umfassende, unter Mitarbeit des Vorsitzenden des AAF entstandene Stoffsammlung „FAQs zum Schutz vor Covid-19 Aerosolübertragung“. Sie ist in englischer Sprache im Internet unter https://t.co/YhMaeLnEN3?amp=1 verfügbar.

Quelle: Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA)