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Maskenbeatmungstherapie verbessert auch das Gedächtnis deutlich

Patienten mit Schlafapnoe können ihre durch die Krankheit eingeschränkte Merkfähigkeit deutlich verbessern oder sogar normalisieren, wenn sie die so genannte CPAP-Maskenbeatmungstherapie mindestens 6 Stunden pro Nacht konsequent durchführen. Nur so können die positiven Auswirkungen der Therapie optimal zur Geltung kommen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hin.

Patienten, die an einer so genannten obstruktiven Schlafapnoe (OSA) leiden, können mit einer nächtlichen Maskenbeatmung ihre durch die Krankheit eingeschränkte Gedächtnisleistung deutlich verbessern oder sogar normalisieren – vorausgesetzt dass sie diese Therapieform mindestens 6 Stunden pro Nacht durchführen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hin. „Die Wahrscheinlichkeit, trotz Schlafapnoe wieder eine normale Merkfähigkeit zu erreichen, ist bei optimalen Nutzern der so genannten CPAP-Therapie etwa achtmal höher als bei ungenügenden Nutzern, die das Maskengerät anstatt mindestens 6 Stunden höchstens 2 Stunden pro Nacht anwenden“, erklärt Prof. Dieter Köhler, Präsident der DGP und Leiter der Lungenklinik Kloster Grafschaft im nordrhein-westfälischen Schmallenberg.

Wie eine aktuelle Studie an 58 OSA-Patienten im Alter von 25 bis 85 Jahren ergeben hat, wiesen 68 Prozent der "optimalen Nutzer" nach drei Monaten CPAP-Therapie für mindestens 6 Stunden pro Nacht wieder eine normale Gedächtnisleistung auf – gegenüber nur 21 Prozent der "ungenügenden Nutzer" und 44 Prozent der "mittleren Nutzer", die das Gerät lediglich 2 bzw. 2-6 Stunden pro Nacht angewendet hatten. „Diese Untersuchungsergebnisse sollten einen neuen Anreiz bieten, die CPAP-Therapie konsequent durchzuführen und damit optimal zu nutzen“, betont Köhler. „Zwar sind Wirksamkeit und Erfolg der CPAP-Therapie für Patienten mit OSA bereits in zahlreichen Studien belegt worden und quasi unbestritten. Da aber das Tragen der Maske in der Nacht teilweise als unbequem empfunden werden kann, tun sich einige Patienten schwer damit, die nächtliche Maskenbeatmung auch auf Dauer durchzuhalten. Die Betroffenen sollten allerdings unbedingt wissen, dass die positiven Auswirkungen der CPAP-Maskenbeatmung erst ab 6 Stunden Anwendung pro Nacht optimal zur Geltung kommen. Mit dem Nachweis einer verbesserten Gedächtnisleistung als zusätzlichem Therapieeffekt haben wir jetzt ein besonders starkes Argument, um Patienten zur konsequenteren Nutzung der CPAP-Therapie zu motivieren.“

Auf unserem Patienteninformationsportal der Lungenärzte-im-Netz können Interessierte einen Online-Test zur Einschätzung der persönlichen Tagesmüdigkeit machen und damit ihr individuelles Risiko für eine behandlungsbedürftige Schlafstörung ermitteln.