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Kinderarzt für Fortschritte in der Lungenforschung ausgezeichnet

Für seine Forschungsarbeiten über Lungenerkrankungen bei Kindern hat der Würzburger Oberarzt Steffen Kunzmann den Johannes-Wenner-Preis 2009 auf der Jahrestagung der Gesellschaft der Pädiatrischen Pneumologie (GPP) überreicht bekommen.

Was passiert, wenn Frühgeborene an einer Lungenentzündung erkranken? Welche Umbauprozesse vollziehen sich bei einer Infektion in diesen noch unreifen Lungen? Und wie sehen diese Prozesse in der Lunge von Kindern aus, die an Asthma bronchiale leiden? Mit Fragen wie diesen hat sich Dr. Steffen Kunzmann, Oberarzt an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik, in den vergangenen Jahren intensiv auseinandergesetzt. Vor kurzem wurde er für seine Forschungsarbeiten auf der 31. Jahrestagung der Gesellschaft der Pädiatrischen Pneumologie (GPP) in Düsseldorf mit dem Johannes-Wenner-Preis 2009 ausgezeichnet. Diese alle zwei Jahre vergebene und mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung soll an Johannes Wenner (1922-1979), den Mitbegründer der GPP, erinnern.

Der 36-jährige Kinderarzt konnte unter anderem zeigen, dass einer der bekanntesten Botenstoffe von allergischen Reaktionen – das Histamin – nicht nur allergische Symptome wie Augentränen , Niesen und Juckreiz auslöst, sondern auch einen steuernden Einfluss auf Immunzellen nimmt. „Histamin beeinflusst die Dauer und Intensität der allergischen Entzündungsreaktion in der Lunge mit“, erläutert Kunzmann. Zudem konnte er zeigen, dass Histamin bei Patienten mit Asthma bronchiale zu strukturellen Veränderungen in der Lungenarchitektur führt, was den Langzeitverlauf der Erkrankung nachhaltig negativ beeinflussen kann. Dadurch könnte die Wirkung von Medikamenten herabgesetzt werden, die beim Asthma eine Erweiterung der Luftwege bewirken sollen. Ob eine prophylaktische Gabe von Antihistaminika diesen Veränderungen entgegenwirken könnte, muss noch in weiteren Studien näher untersucht werden.