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Kalifornien erklärt Passivrauchen zum Umweltgift

Im amerikanischen Sonnenstaat gelten die strengsten Gesetze gegen das Rauchen. Auch das Passivrauchen wird ab jetzt offiziell als eine Form der Umweltschadstoffbelastung angesehen.

In den USA war Kalifornien stets Vorreiter bei der Durchsetzung von Rauchverboten am Arbeitsplatz, in öffentlichen Gebäuden und in Gaststätten. Jetzt hat der Bundesstaat das Passivrauchen offiziell zu einer Form der Luftverschmutzung erklärt und damit die Belastung mit “environmental tobacco smoke (ETS)” auf die gleiche Stufe gestellt wie Autoabgase oder Emissionen der Industrie. Das könnte möglicherweise eine noch stärkere Regulierung des Tabakkonsums zur Folge haben.

Nach Angaben des „California Air Resources Board“ (ARB) beläuft sich der jährliche Ausstoß von Tabakrauch im Sonnenstaat auf 40 Tonnen Nikotin, 365 Tonnen Feinstaub und 1900 Tonnen Kohlenmonoxid. Dabei bestehe eine eindeutige Verbindung zwischen den Luftschadstoffen und verschiedenen Erkrankungen, wobei vor allem Kinder geschädigt würden, und zwar in erster Linie durch das Rauchen der Eltern im Haushalt. Zu den gesundheitlichen Folgen von ETS gehörten u.a. Frühgeburten, Mangelgeburten und der Plötzliche Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS). Kinder seien insbesondere gefährdet an Asthma bronchiale, Mittelohrentzündungen und Infektionen der Atemwege zu erkranken. Generell sei ETS mitverantwortlich für Krebserkrankungen der Lunge und der Nasennebenhöhlen, für Herzerkrankungen und Reizungen von Auge und Nase. Bei nichtrauchenden Frauen vor der Menopause könne ETS auch Brustkrebs verursachen, heißt es in der Pressemitteilung, die sich auf eine wissenschaftliche Auswertung des „Office of Environmental Health Hazard Assessment“ (OEHHA) beruft. Der Ansicht von OEHHA-Direktor Joan Denton nach ist Rauchen in etwa so verwerflich wie das Einleiten von Autoabgasen in die eigene Wohnung.

Quellen:
- Pressemitteilung der ARB
- Office of Environmental Health Hazard Assessment
- Deutsches Ärzteblatt