Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Influenza-Risiko im Karneval besonders groß

In der Karnevalszeit ist die Ansteckungsgefahr für die Influenza-Grippe gesteigert. Deshalb raten die Lungenärzte vom Bundesverband der Pneumologen (BdP), sich umgehend gegen Grippe impfen zu lassen, bevor Ende Januar die Narrenzeit richtig losgeht.

Das Risiko, sich mit Influenza zu infizieren, ist in der Karnevalszeit besonders hoch. Darauf weist der Bundesverband der Pneumologen (BdP) hin. „Durch größere Menschenansammlungen wird die Ansteckungsgefahr für die echte Virus-Grippe erheblich gesteigert“, erläutert Dr. Thomas Hering, Vorstandsmitglied des BdP und niedergelassener Lungenfacharzt in Berlin. „Bei Karnevalsveranstaltungen, oder auch in überfüllten Kneipen und Bars stehen die Menschen dicht gedrängt zusammen. Unter diesen Bedingungen können Grippe-Viren mittels Tröpfcheninfektion besonders leicht übertragen werden. Anstecken kann man sich auch durch direkten Körperkontakt mit einer infizierten Person. Ein einfaches Hände Schütteln kann da schon ausreichen. Zudem hinterlassen Virenträger den Influenza-Erreger auch auf Türgriffen, Gläsern und Flaschen. Von dort werden sie dann von anderen Menschen wieder aufgesammelt. Deshalb sollte jeder, der auf Karnevalsfesten aktiv und bislang noch nicht gegen Grippe geimpft ist, die Impfung jetzt noch nachholen“, empfiehlt Hering.

Wirksamer Schutz nach etwa 10 bis 14 Tagen

In diesem Jahr steuern Narren und Karnevalisten relativ früh auf den Höhepunkt der Karnevalssaison zu. Die meisten Umzüge, Sitzungen, Veranstaltungen und Partys finden Ende Januar und Anfang Februar statt. „Wer rechtzeitig geschützt sein möchte, sollte deshalb umgehend einen Impftermin mit seinem Hausarzt vereinbaren, da es nach der Impfung etwa 10 bis 14 Tage dauert, bis ein wirksamer Grippeschutz aufgebaut ist“, betont Hering. Mit der Impfung ist man gegen die in dieser Grippesaison zirkulierenden Influenza-Viren geschützt. Eine Impfung in der vergangenen Saison 2006/2007 ist in diesem Winter nicht mehr wirksam. „Grippe-Viren sind sehr wandlungsfähig und verändern sich fortlaufend. Um den bestmöglichen Schutz vor Influenza-Viren zu gewährleisten, wird deshalb die Zusammensetzung des Impfstoffes für jede Grippesaison geändert und somit den aktuell zirkulierenden Viren angepasst“, erläutert der Lungenfacharzt. „Aus diesem Grund muss man sich jährlich neu gegen Grippe impfen lassen.“

Grippewelle in der Schweiz

Unterdessen hat als erstes europäisches Land die Schweiz eine Grippewelle in diesem Winter gemeldet. Nach Angaben des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit (BAG) wurde in der ersten Januarwoche die Zahl der Influenza-Verdachtsfälle mit 111 pro 100.000 Einwohner errechnet. Bei mehr als 58 Verdachtsfällen pro 100.000 Einwohner spricht man von einer Grippe-Epidemie. Das BAG schätzt, dass derzeit etwa 30.000 Menschen in der Schweiz Grippesymptome zeigen. „Aufgrund der aktuellen Situation in der Schweiz müssen wir davon ausgehen, dass auch Deutschland demnächst eine Grippewelle erfassen wird“, warnt Hering. „Deshalb ist es jetzt noch sinnvoll, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Hat die Grippewelle Deutschland erst einmal erfasst, ist es für eine Impfung vermutlich zu spät. Unser Organismus braucht nun mal 10 bis 14 Tage, um nach der Impfung genügend Antikörper gegen die Grippe-Viren zu bilden.“ Besonders die Nordostschweiz, darunter auch das Grenzgebiet zu Deutschland, ist derzeit von der Grippeepidemie betroffen.