Die häufige Verwendung von Reinigern oder Pflegemitteln in Sprayform ist mit einem erheblichen Risiko für die Entwicklung eines Asthma bronchiale verbunden, warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne. „Insbesondere von sprühfähigen Glas- und Möbelreinigern, aber auch von Raumsprays, die den Geruch verbessern sollen, ist dringend abzuraten“, empfiehlt Dr. med. Josef Lecheler, Ärztlicher Direktor des CJD Asthmazentrum Berchtesgaden. „Selbst wenn man solche Sprays nur einmal pro Woche einsetzt, ist das Risiko für die Entwicklung von Atemwegsbeschwerden und asthmatischen Symptomen um etwa anderthalb größer, als wenn man aerosolfreie Reinigungsmittel benutzen würde. Wenn man solche Sprays mehr als viermal pro Woche anwendet, verdoppelt sich dieses Risiko sogar. Das ist in verschiedenen Studien aufgezeigt worden. Insofern haben nicht nur Menschen, die professionell im Reinigungswesen tätig sind, ein erhöhtes Risiko für Asthma. Auch Privatleute, die im eigenen Haushalt regelmäßig zu Sprays greifen, sind gefährdet“, betont Lecheler.
Je öfter eingesetzt, umso schlimmer die AuswirkungenZwischen Sprayeinsatz und Asthmahäufigkeit zeichnet sich eine direkte Dosis-Wirkungs-Beziehung ab. „Das heißt: Je öfter Reinigungs- oder Pflegemittel in Sprayform benutzt werden und je mehr verschiedene Produkte dabei zum Einsatz kommen, umso häufiger treten Atemwegsbeschwerden und asthmatische Symptome bei den Anwendern auf “, erklärt Lecheler. Deshalb sollten sprühfähige Reinigungsmittel oder Raumsprays nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Das heißt: Beim Versprühen möglichst nicht einatmen und danach gut lüften und den Raum am besten verlassen. Noch besser wäre es – insbesondere wenn ich an Imprägniersprays für Schuhe denke - solche Produkte gar nicht in geschlossenen Räumen, sondern wenn überhaupt nur draußen, zum Beispiel auf dem Balkon oder vor dem Haus, anzuwenden. Nicht umsonst wird auf den Etiketten solcher Produkte vor möglichen Gesundheitsschäden gewarnt. Am besten wäre es freilich, ganz auf aerosolfreie Produkte umzusteigen“, rät Lecheler.