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Grippeimpfung rettet Leben

25.000 Krankenhauseinweisungen gehen jedes Jahr in Deutschland auf das Konto der Influenza-Virusgrippe. 5.000 bis 8.000 Menschen sterben sogar an der Infektion. Vor allem ältere Menschen und Patienten mit chronischen Atemwegsleiden haben ein erhöhtes Risiko und sollten sich deshalb impfen lassen.

Die echte, durch Influenza-Viren verursachte Grippe ist wesentlich gefährlicher als ein so genannter grippaler Infekt, mit dem eine banale Erkältung gemeint ist. Insbesondere Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen - wie Asthma bronchiale oder der bei Rauchern häufig auftretenden chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD - sind wegen ihrer vorgeschädigten Lungen bei einer Ansteckung mit Grippe von lebensbedrohlichen Komplikationen wie Lungenentzündungen bedroht und insofern stärker gefährdet als Gesunde. „Bei chronisch Kranken kann eine Grippe ernste Folgen haben“, warnt Dr. Gerd Schauerte vom CJD Asthmazentrum Berchtesgaden: „Die ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) empfiehlt deshalb die Impfung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit chronischen Krankheiten der Atmungsorgane“.

Das weltweite Netzwerk der WHO sammelt seit 1948 Daten über die weltweit zirkulierenden Grippeviren, um den Impfstoff jedes Jahr an die sich ständig verändernden Erreger anzupassen. In 83 Ländern werden dazu Proben von Grippe-Patienten genommen. Auf dieser Basis veröffentlicht die WHO ihre jährlichen Empfehlungen für die Impfstoffzusammensetzung – jeweils für die nördliche und die südliche Hemisphäre. „Seit 1972 gab es rund 40 Änderungen bei dem Impfstoff“, berichtet Schauerte. „Dennoch sollte sich niemand von einer Impfung eine absolute Gesundheitsgarantie erhoffen - schon gar nicht, im Hinblick auf dieVogelgrippe, zumal der Grippe-Impfschutz nicht unbedingt gleichzeitig auch gegen die Vogelgrippeviren wirkt. Vertragen wird die Impfung aber in der Regel recht gut. Nur Schwangere und echte Hühnereiweiß-Allergiker sollten darauf verzichten.“ Wer testen wolle, ob eine Allergie gegen Hühnereiweiß vorliegt, sollte sich übrigens nicht auf einen Haut-Pricktest verlassen - der sei nämlich gar nicht ausschlaggebend. Entscheidend sei vielmehr eine allergische Reaktion, zum Beispiel beim Essen von Eiern. Wer die zeige, sollte die Impfung nicht machen. „Wichtig ist vor allem, rechtzeitig zum Arzt zu gehen – am besten jetzt zu Beginn des Herbstes“, betont Schauerte. „Denn falls es zu einer richtigen Epidemie kommen sollte, dürfte der Impfstoff schnell ausgehen.“

Quelle: CJD Asthmazentrum Berchtesgaden