In der Karnevalszeit ist das Risiko besonders hoch, sich mit Grippeviren anzustecken. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) in Heidenheim hin. „Größere Menschenansammlungen steigern die Ansteckungsgefahr erheblich“, erläutert Dr. Michael Barczok, Vorstandsmitglied des BdP und praktizierender Lungenfacharzt im Lungenzentrum Ulm. „Besonders in überfüllten, schlecht gelüfteten Kneipen und Bars können sich die Viren in der Atemluft anreichern und dann entsprechend leicht auf weitere Menschen, die dort feiern, mittels Tröpfcheninfektion übertragen werden. Aber auch Schmierinfektionen sind verbreitet, da die Erreger quasi überall lauern – zum Beispiel auf Türgriffen, Gläsern und Flaschen. Schließlich bietet die Impfung den besten Schutz vor einer Erkrankung an der Influenza. Der diesjährige Grippeimpfstoff enthält Anteile des neuen H1N1-Virus (im Volksmund: Schweinegrippevirus), sowie eines Influenza A H3N2-Virus und eines Influenza-Virus vom B-Typ. Damit erzielt er eine gute Schutzwirkung gegen die aktuell zirkulierenden Influenza-Viren.“Abwehrkraft durch übermäßigen Alkoholkonsum zusätzlich herabgesetzt
Mit einer zu luftigen Kostümierung plus übermäßigem Alkoholkonsum kann der menschliche Körper bei den im Winter herrschenden, tiefen Außentemperaturen sehr schnell auskühlen. „Dann ziehen sich unter anderem die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum zusammen und werden weniger durchblutet, so dass Krankheitserreger, die in die oberen Atemwege eindringen, schlechter abgewehrt werden können“, warnt Barczok. „Wenn dann noch - wie im Karneval häufig – zu wenig Schlaf, zu viele alkoholische Getränke und womöglich Zigaretten die Abwehrkraft des körpereigenen Immunsystems zusätzlich schwächen, kann man sich nicht nur schnell eine gewöhnliche Erkältung einfangen, sondern eben auch eine ernsthafte Influenza.“
Wirksamer Impfschutz nach etwa 10 bis 14 TagenIn diesem Jahr steuern Narren und Karnevalisten relativ spät auf den Höhepunkt der Karnevalssaison zu. Die meisten Faschingsumzüge, Sitzungen, Veranstaltungen und Partys werden Ende Februar und Anfang März stattfinden. „Wer rechtzeitig geschützt sein möchte, sollte deshalb umgehend einen Impftermin mit seinem Hausarzt vereinbaren, da es nach der Impfung etwa 10 bis 14 Tage dauert, bis ein wirksamer Grippeschutz aufgebaut ist“, betont Barczok. „Auch wer sich bereits im letzten Winter gegen Grippe hat impfen lassen, genießt in dieser Saison nicht mehr den vollen Schutz, da dieser mit der Zeit nachlässt.“