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Gebäude der der 60er und 70er Jahre bergen Asbest-Gefahr

Angesichts der zunehmenden Zahl von Altbausanierungen kann die Gesundheitsgefährdung durch Asbeststaub für Baubeschäftigte auf dem heimischen Wohnungsmarkt wieder akut werden. Daher ruft die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt private Bauherren und Baubeschäftigte zu erhöhter Vorsicht bei Abbruch- und Renovierungsarbeiten auf.

Rund 12,5 Millionen Wohngebäude bundesweit stammen aus den 60er- und 70er-Jahren, in denen asbesthaltige Baustoffe massenhaft eingesetzt wurden. Nach und nach dürften hier Sanierungen notwendig werden, manchmal wird auch abgerissen. Angesichts der zunehmenden Zahl von Altbausanierungen ruft die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) private Bauherren und Baubeschäftigte zu erhöhter Vorsicht bei Abbruch- und Renovierungsarbeiten auf. Die Gesundheitsgefährdung durch Asbeststaub werde auf dem heimischen Wohnungsmarkt wieder akut.

Wenn asbesthaltige Materialien verbaut worden sind, könne beim Sanieren von Fahrstuhlschächten und Nachtspeicherheizungen genauso wie beispielsweise beim Beseitigen von Abdeckplatten, Bodenbelägen und Dachisolierungen Asbest freigesetzt werden. „Das Einatmen von Asbeststaub führt als Spätfolge schlimmstenfalls zu Asbestose, Lungen- oder Kehlkopfkrebs“, so die Warnung der IG BAU. „Allerdings muss man dabei anmerken, dass sich eine Asbestose - also die häufigste berufsbedingte Asbesterkrankung – glücklicherweise erst bei über 1000fach höheren Dosen entwickelt“, betont Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin DGP) und Ärztlicher Direktor der Lungenklinik Kloster Grafschaft in Schmallenberg.

Deshalb sollten Baubeschäftigte, aber auch private Bauherren die Augen offen halten. Sobald auf Baustellen der Verdacht von Asbestmaterial bestehe, müssten die Arbeiten sofort eingestellt werden. Die Beseitigung sei dann Sache von Spezialfirmen. Von den Bauunternehmen fordert die IG BAU, den Arbeitsschutz auf Baustellen besonders ernst zu nehmen und hier nicht zu sparen: Die Sicherheitsbestimmungen müssen eingehalten werden. Das fange bereits bei der Schutzkleidung an - diese sei ein absolutes Muss.

Quelle: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau)