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Für asthmatische Kinder kann eine Grippe lebensbedrohlich werden

Bei Asthmatikern kann es nach einer Grippe-Infektion zu besonders schweren Krankheitsverläufen mit Atemversagen kommen, die eine künstliche Beatmung erforderlich machen. Kindern mit Asthma wird daher ab einem Alter von sechs Monaten dringend eine Grippeimpfung empfohlen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) hin.

Kinder mit Asthma bronchiale sind besonders gefährdet, nach einer Infektion mit Grippeviren als sehr ernste Komplikation eine Lungenentzündung zu entwickeln. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover und empfehlen deshalb dringend, die Betroffenen vor jeder Grippesaison gegen Grippeviren impfen zu lassen. „Zu besonders schweren Krankheitsverläufen nach einer Grippe-Infektion kommt es bei Asthmatikern häufiger als bei Gesunden, da die Grippeerreger genau die Körperbereiche befallen, die beim Asthma ohnehin schon vorgeschädigt sind - nämlich die , erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lungenstiftung. „Zusätzlich zur Lungenentzündung sind besonders schwere Asthmaanfälle eine weitere Gefahr, die während und nach einer Grippeinfektion bei Asthmatikern plötzlich auftreten können, dann zu einem Atemversagen führen und so eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen.“

Bakterielle Sekundärinfektionen verursachen die meisten Todesfälle

Kommt zu einer Grippeerkrankung zusätzlich noch eine bakterielle Infektion hinzu, ist das Immunsystem der Patienten mit Asthma schlichtweg überfordert. „In einer chronisch entzündeten und stark verschleimten Lunge haben Bakterien ein leichtes Spiel, sich einzunisten und auf die Erkrankung mit Influenzaviren noch eine zusätzliche bakterielle Infektion draufzusetzen“, erklärt Morr. „Das führt dann zu besonders schweren Krankheitsverläufen, bei denen infolge des Atemversagens auch eine künstliche Beatmung erforderlich werden kann. Auf solche bakteriellen Sekundärinfektionen sind auch die meisten Todesfälle bei Kindern mit einer Influenza-Erkrankung zurückzuführen.“

Schutzimpfungen für Risikopatienten besonders wichtig

Kinder mit Asthma sind Risikopatienten. Sie sollten daher gegen Grippe und auch gegen Lungenentzündung (Pneumokokken) geimpft sein. „Den Risikokindern wird die Impfung gegen Influenza ab einem Alter von sechs Monaten dringend empfohlen“, berichtet Morr. „Der Impfschutz tritt nach 8 bis 14 Tagen ein und muss jedes Jahr neu erfolgen. Die Pneumokokkenimpfung wird schon ab dem zweiten Lebensmonat empfohlen, ist gut verträglich und muss nur alle fünf Jahre aufgefrischt werden.“

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