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Es geht offenbar auch ohne

Atemtherapiegeräte, die zur Behandlung der Schlafapnoe zum Einsatz kommen, werden zwar immer kleiner und leiser, können während des Nachtschlafs aber trotzdem störend sein. Jetzt wurde ein Gerät entwickelt, das ganz ohne Maske auskommt.

In schweren Fällen ist zur Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe eine Atemwegsüberdrucktherapie oft das Mittel der Wahl - die so genannte CPAP-Therapie (Abkürzung stammt aus dem Englischen: continuous positive airway pressure). Die zugehörige Maske, über die das Therapiegerät den Druck auf den Atemtrakt überträgt und so die Atemwege frei hält, kann und muss allerdings jede Nacht getragen werden, was für manchen Patienten eine große Belastung darstellt. Zwar werden die Geräte immer kleiner und leiser, trotzdem kann das Tragen der Atemmaske währen des Nachtschlafs lästig sein. Die Folge: Ein bis zwei Drittel der Patienten benutzen ihr Gerät für die CPAP-Beatmung unregelmäßig bis gar nicht. Auf der Fachmesse für Medizintechnik Medica 2006 in Düsseldorf wurde nun ein neues Atmungs-Unterstützungsgerät namens TNI vorgestellt, das ganz ohne Maske auskommt: Der Patient atmet über einen Schlauch mit zwei Fortsätzen, die in die Nase eingeführt werden, warme und feuchte Luft ein - ähnlich wie bei einer Sauerstoffbrille. Dabei erzeugt der Luftstrom einen leichten Überdruck, der das Einatmen erleichtert, die Atemwege über Nacht freihält und so einen erholsamen Schlaf ermöglicht. Geeignet ist das Gerät nach Angaben der Hersteller für Patienten mit leichter bis mittelschwerer Schlafapnoe, die bei einer CPAP-Therapie weniger als 8 mbar Druck benötigen. Derzeit läuft eine Studie, in der das Gerät im Vergleich zur CPAP-Therapie getestet wird.

Quelle: Ärztezeitung