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Erste Sauerstoff-Tankstelle in Deutschland eröffnet

Nun gibt es nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland eine medizinische Sauerstoff-Tankstelle für Patienten mit Atemwegserkrankungen, die eine Langzeitsauerstofftherapie benötigen. Ihnen soll nun in Kaiserslautern die Möglichkeit geboten werden, durch kostenlose Versorgung mit Sauerstoff mehr Mobilität zu erreichen, unabhängiger zu werden und damit mehr Lebensqualität zu erlangen.

Wie wir kürzlich berichtet hatten, wurden in der Schweiz in sechs größeren Bahnhöfen Sauerstofftankstellen für Lungenkranke und Sauerstoffpatienten eingerichtet. Nun wurde auch in Deutschland – und zwar in Kaiserslautern - eine medizinische „Sauerstoff-Tankstelle“ für Patienten mit Atemwegserkrankungen eröffnet. Damit soll für Patienten mit Langzeitsauerstofftherapie die Möglichkeit geboten werden, durch kostenlose Versorgung mit Sauerstoff mehr Mobilität zu erreichen, unabhängiger zu werden und damit mehr Lebensqualität zu erlangen. Dies ist der Initiative der Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD in Zusammenarbeit mit der Firma Vivisol und der Liebig-Apotheke zu verdanken. Nach Angaben der Initiatoren sollen noch weitere Sauerstoff-Tankstellen folgen. „Ein Problem ist allerdings, dass nur Geräte dieser einen Firma betankt werden können“, gibt Prof. Dieter Köhler zu bedenken, der das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft im nordrheinwestfälischen Schmallenberg leitet. „Wegen der vorhandenen, unterschiedlichen Anschlüsse benötigen wir zum Beispiel allein in unserer Klinik vier verschiedene Systeme.“

Immer mehr Menschen leiden an Lungenemphysem, COPD und ähnlichen Lungenerkrankungen. COPD wird bereits heute als eine der am meisten unterschätzten Volkskrankheiten bezeichnet. Aktuell sind in Deutschland rund 5 Millionen Menschen an COPD erkrankt, wobei die Patientenzahl weiter ansteigt. Nach Angaben der WHO aus dem Jahr 2004, ist die COPD derzeit die vierthäufigste Todesursache weltweit. Für das Jahr 2020 wird allerdings erwartet, dass sie zur dritthäufigsten medizinischen Todesursache aufsteigt und damit den Platz gleich hinter Schlaganfall und Herzerkrankungen einnimmt. Ursache dafür ist unter anderem das sinkende Einstiegsalter beim Tabakkonsum und eine steigende Anzahl der Mädchen und Frauen, die rauchen.