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Doktorarbeit über Therapie von schwerstem Asthma ausgezeichnet

Patienten mit schwerstem Asthma konnten bisher nur mit Cortisontabletten behandelt werden, ohne eine echte Linderung ihrer Beschwerden zu erfahren. Jetzt belegt die preisgekrönte Dissertation von Dr. Nicole Bergmann einen durchschlagenden Behandlungserfolg mit Interferon.

Den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis, den die „Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin“ (DGP) jedes Jahr für die beste klinische Promotionsarbeit vergibt, ging diesmal an eine Medizinerin des Universitätsklinikums Jena. Dr. Nicole Bergmann konnte im Rahmen ihrer Doktorarbeit belegen, dass sich die starken Beschwerden bei extern_0 durch eine Behandlung mit Interferon fast vollständig beseitigen lassen. Noch vor wenigen Jahren war es quasi unmöglich, die bei schwerstem Asthma auftretenden Beschwerden – wie zum Beispiel besonders heftige Luftnot- und Hustenanfälle - wirkungsvoll zu lindern. Etwa 5% der Asthmatiker leiden unter einer solchen, schwersten Form von Asthma bronchiale bei der sich die Symptome mit den ansonsten sehr effektiven inhalierbare Medikamente der modernen Medizin einfach nicht in Griff bekommen lassen.

In solchen Fällen konnte der behandelnde Arzt einem verzweifelt nach Luft ringenden Patienten oft nur eine noch höhere Dosis an Cortisontabletten verschreiben - ohne allerdings dadurch eine wesentliche Verbesserung zu erreichen. Vielmehr kann hoch-dosiertes Cortison in Tablettenform (im Gegensatz zum inhalierbaren) auch unerwünschte Nebenwirkungen verursachen wie Gewichtsabnahme, Osteoporose, Diabetes und Augenerkrankungen. „Jetzt gibt es auch für Patienten mit schwerstem Cortison-abhängigem Asthma einen reelle Chance, ein normales Leben zu führen“, kommentierte Prof. Dr. Dr. Claus Krögel, der als Pneumologe am Jenaer Uniklinikum arbeitet und die Promotionsarbeit von Bergmann betreut hat, die Preisverleihung in Nürnberg. „Denn die Ergebnisse dieser Studie zeigen eine deutliche, bisher nicht mit anderen Mitteln erreichte Besserung der Symptome durch Interferon. Die betroffenen Patienten sind fast wieder normal belastbar und können zum Teil ihren Beruf wieder aufnehmen. Zudem verbessert sich ihre Lungenfunktion und wir können sogar die oft über mehrere Jahre erfolgte Behandlung mit Cortisontabletten beenden.“ Die von Bergmann untersuchten 9 Patienten mit schwerstem Asthma bronchiale hatten den Wirkstoff Interferon drei Mal wöchentlich über mindestens zwölf Monate eingenommen.

Quelle: idw-online.de