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Die wahren Dreckschleudern sind andere

Mit viel Engagement hat sich die Initiative Old- und Youngtimer in München erfolgreich gegen die geplante, aber in ihren Augen sinnfremde Aussperrung von Sammlerfahrzeugen in der Innenstadt durchgesetzt: Die Einführung einer so genannten Umweltzone für die Stadt München soll noch einmal überdacht werden – auch Dank der Deutschen Lungenstiftung, die nachdrücklich auf die entscheidenden, wissenschaftlichen Erkenntnisse über Feinstaub und dessen tatsächliche Hauptverursacher hingewiesen hat.

Laut EU-Verordnung müssen Städte und Gemeinden, in denen an einem Messpunkt häufiger als 35 Tage im Jahr ein Überschreiten der Höchstwerte festgestellt wird, einen Maßnahmenplan zur Verhinderung solcher Überschreitungen vorlegen und umsetzen. Nachdem solche Überschreitungen im Jahr 2005 in München an mehreren Messpunkten der Fall waren, zog der Münchener Stadtrat die Einführung einer so genannten Umweltzone in Erwägung, in deren Rahmen es unter anderem auch zu einer generellen Aussperrung von Sammlerfahrzeugen in der Münchener Innenstadt hätte kommen sollen. Diese Diskussion löste allerdings ein Aufbegehren von Seiten der „Initiative Old- und Youngtimer in München“ aus, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Diskussion um Innenstadtfahrverbote zu versachlichen.

„Old- und Youngtimer tragen wegen ihres hohen Anteils an leistungsarmen Benzinfahrzeugen und alten Dieselmotoren, die im Gegensatz zu Motoren praktisch nicht zur Zunahme der Feinstaubbelastung bei“, erläutert Ferdinand Leopolder, Sprecher der Initiative Old- und Youngtimer in München. „Sie steuern lediglich - wie alle Fahrzeuge - Reifenabrieb bei. Da sie aber im Schnitt nur etwa 2.000 km im Jahr bewegt werden –und das meist außerhalb der Innenstädte- , ist diese Belastung vergleichsweise vernachlässigbar.“ Leopolder beruft sich dabei auf wissenschaftlich erwiesene Fakten zum Thema Feinstaub, auf die Experten der Deutschen Lungenstiftung e.V. hingewiesen haben. „Feinstaub entsteht in Innenstädten vor allem aus dem Hausbrand (> 60%) und den Industrieabgasen, demgegenüber trägt der Fahrzeugverkehr weitaus weniger (< als 25%) dazu bei“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lungenstiftung, Prof. Dr. med. Harald Morr, der eine eigene Lungenfachklinik in Greifenstein leitet.. Eine generelle Aussperrung von Sammlerfahrzeugen in der Münchener Innenstadt würde insofern das Feinstaub-Problem nicht beim Schopfe packen und stellt daher in unseren Augen eine unsinnige politische Entscheidung dar.“

Dank verschiedener Aktionen der Oldtimerinitiative – darunter die Organisation der ersten Oldtimerdemonstration überhaupt, Teilnahme am Tag des mobilen Denkmals sowie die Veranstaltung eines sehr erfolgreichen, bundesweiten Aktionstags gegen Oldtimerfahrverbote mit über 5000 Teilnehmern - wurde schließlich erreicht, dass die für den 1.10.2006 geplante Einführung der Umweltzone in München erst einmal verschoben wurde. Mittlerweile ist die Diskussion um die Innenstadtfahrverbote im Stadtrat sogar nachhaltig überdacht worden und hat zu einer erheblichen Verbesserung des Konzepts geführt. So will man sich jetzt auf ein Durchfahrverbot für Diesel-LKW – also nachweislich auf die Hauptverursacher für den verkehrsgenerierten Feinstaub – konzentrieren.

Zum Dank für die Unterstützung der Deutschen Lungenstiftung e.V. hat Ferdinand Leopolder von der Initiative Old- und Youngtimer in München Anfang Oktober 2007 eine Spende an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Lungenstiftung, Prof. Dr. med. Harald Morr übergeben. „Die deutsche Lungenstiftung hat sich in der Vergangenheit oftmals mit wegweisenden Diskussionsbeiträgen über Feinstaub und andere Ursachen von Lungenerkrankungen hervorgetan“, lobt Leopolder. „Unsere Spende von 2.468 Euro an diesen eingetragenen, gemeinnützigen Verein, der sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge, freiwillige Spenden und Zuwendungen finanziert, ist nicht zweckgebunden. Sie soll jedoch dazu beitragen, dass etwas mehr Sachlichkeit in die doch sehr emotional geführte Diskussion um Innenstadtfahrverbote kommt.“

Die Deutsche Lungenstiftung, die mit vielen anderen Einrichtungen – wie z.B. Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Deutsche Atemwegsliga, Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft zur Therapie von Lungenkrankheiten, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bundesministerium für Gesundheit, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie – kooperiert, hat sich zum Ziel gesetzt, gegen den dramatischen Anstieg von Lungenkrankheiten in Deutschland und anderen Ländern vorzugehen. „Die Luft, die wir atmen, muss besser werden“, betont Morr. „Dazu benötigen wir allerdings mehr Mittel zur Vorbeugung und Erforschung von Lungenkrankheiten – und sind für jede Finanzspritze dankbar.“

Die Initiative Old- und Youngtimer in München trifft sich regelmäßig jeden ersten Dienstag im Monat um 19:30 Uhr in der Schwaige im Schloss Nymphenburg.
Weitere Informationen:
c/o Ferdinand Leopolder (Sprecher der Initiative Old- und Youngtimer in München)
Tegernseer Landstraße 26
D-81541 München
Tel.: 089/62000232
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Email : info@noSpam.isoclub.de
Internet: www.kulturmobil-muenchen.de

Deutsche Lungenstiftung e.V.
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Fax: 0511 / 21 55 113
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Internet: www.lungenstiftung.de

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