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Die Pollen fliegen wieder

Im Vergleich zum Vorjahr gar nicht verfrüht, sondern mehr oder weniger pünktlich ist die diesjährige Heuschnupfensaison in Deutschland gestartet - die ersten Hasel- und Erlenpollen fliegen durch die Luft. Auch in Österreich müssen sich Allergiker nun vermehrt in Acht nehmen.

Millionen Deutschen bescheren die klassischen Frühblüher nun wieder tränende Augen, Niesreiz, Schnupfen oder gar Atemnot und in schlimmen Fällen sogar Bronchialasthma. Denn Ende Januar ist in Deutschland die Heuschnupfensaison gestartet. So wurden die ersten Haselpollen in der Luft gemeldet. „Auch die Erle hat bereits angefangen, wenn auch im Vergleich zur Hasel mit etwas geringerer Belastung für Allergiker“, berichtet Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Allerdings hat die diesjährige Leidenszeit für Blütenpollen-Allergiker nach Angaben des DAAB gar nicht verfrüht, sondern sogar mehr oder weniger pünktlich eingesetzt. In der vergangenen Heuschnupfensaison hatte der erste Haselflug nämlich bereits im Dezember 2006 begonnen und lag wegen des besonders milden Winters damit etwa gut vier Wochen früher als in diesem Jahr. Zwar habe die Birke ihre eigentliche Hauptpollenflugsaison in der Regel erst im April, bei anhaltend mildem Wetter müsse allerdings schon für Anfang bis Mitte März mit Problemen durch Birkenpollen gerechnet werden. Haselsträucher benötigen mindestens 5 Grad, damit sich Knospen entfalten können, Erlen 8 Grad. Besonders wohl fühlen sich beide Pflanzen bei 12 bis 15 Grad.

In Deutschland leiden nach Schätzung von Experten rund 15 Millionen Menschen regelmäßig unter Heuschnupfen. Bei 85 Prozent aller Atemwegsallergien sind Pollen der Auslöser, ein Drittel aller Allergiker ist bereits chronisch krank. Einen guten Überblick, wo in Deutschland die aktuelle Belastung durch Pollen besonders hoch ist, findet man im Internet unter www.dwd.de/pollenflug . Aber auch in Österreich müssen Allergiker in diesem Jahr mit heftigeren Belastungen rechnen als 2007. So haben nach Angaben von Siegfried Jäger vom Pollenwarndienst in Wien Erlen und Haselsträucher bedeutend mehr Blüten angesetzt als in der vergangenen Saison. Dafür verantwortlich sei nicht der milde Winter, sondern eine übliche Abweichung, die es jedes Jahr geben könne. Da die Birke in der Regel alle zwei Jahre besonders viele Pollen ausschütte und 2007 ein schwaches Jahr war, sei 2008 wieder mit einer stärkeren Belastung zu rechnen. 2004 und 2006 waren ebenfalls so genannte Mastjahre mit vielen Birkenpollen. „Dieser Zwei-Jahres-Rhythmus spiegelt sich in den Beschwerden der Patienten wieder“, bestätigt Prof. Regina Fölster-Holst vom Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA) in Hamburg.