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„Constanze“ nimmt Vogelgrippe unter die Lupe

Rund um den Bodensee wurde ein internationales Forschungsprojekt mit dem Namen „Constanze“ gestartet. Dessen Ziel ist es, die Vogelgrippe und ihre Ausbreitungsmechanismen besser zu verstehen.

Forscher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen am Bodensee neue Erkenntnisse über die Influenza erlangen. Am 19. Oktober haben sie in Radolfzell (Landkreis Konstanz) ihr gemeinsames Forschungsprojekt „Constanze“ gestartet. Die Fachleute wollen unter anderem herausfinden, welche Arten von Wildvögeln erkranken und wie Nutzgeflügel geschützt werden können. Der Bodensee ist als Untersuchungsgebiet besonders gut geeignet, weil hier jährlich rund 250.000 Wasservögel überwintern und die Forscher auch in den kommenden Jahren mit Vogelgrippefällen rechnen. Das Projekt besteht insgesamt aus fünf Teilbereichen: Ornithologie (Vogelkunde), Überwachung, Diagnostik, Infektionsstudien und Risikomodellierung. Weitere Fragestellungen dürften sich auch noch im Verlauf des Projekts ergeben.

Die Forscher beobachten die Vögel auf dem See und sammeln verschiedene Daten – zum Beispiel um zu erfahren, welche Vögel wann zusammentreffen und wohin sie ziehen. Dazu werden einzelne Tiere mit Funksendern ausgestattet und individuell verfolgt. Gefangene Wildvögel und in einem offenen Gehege gehaltene Stockenten werden regelmäßig auf Vogelgrippe-Viren getestet. Dazu soll auch ein neuer Test für alle 16 verschiedenen Vogelgrippe-Typen entwickelt werden. An Schwänen und Schweinen, die gezielt infiziert werden, untersuchen die Forscher, ob und wie lange kranke Tiere den Erreger ausscheiden und wie sie sich anstecken. Sämtliche gewonnene Daten fließen in ein Risikomodell ein. Aus diesem lässt sich ablesen, wie sich die Vogelgrippe in einer Region verbreitet oder welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind. An „Constanze“ beteiligen sich auf deutscher Seite das Friedrich- Loeffler-Institut (FLI) auf der Ostseeinsel Riems und die Vogelwarte Radolfzell am Max-Planck-Institut für Ornithologie. Das Projekt, das vom Schweizer Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) geleitet wird, soll drei Jahre laufen und rund zwei Millionen Euro kosten. Die Resultate der Überwachung werden fortlaufend online veröffentlicht, weitere Ergebnisse sind nach der wissenschaftlichen Auswertung zu erwarten.

Quelle: www.projekt-constanze.info