Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Chip identifiziert Viren als Auslöser von Asthma

Künftig sollen diejenigen Rhinovirenstämme, die einen Asthma-Anfall auslösen, mithilfe eines Chips im Bluttest klar erkennbar werden. Das berichten Forscher aus Wien.

Bestimmte Rhinoviren sind für bis zu 80 Prozent aller Asthma-Anfälle verantwortlich. Virusbedingtes Asthma ist besonders für Kinder gefährlich, diese sind in der Folge auch viel anfälliger für Allergien und Lungenerkrankungen. Aber auch Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen können bei einer Infektion mit diesen Schnupfenviren in lebensbedrohliche Situationen geraten.

Im Fall eines Asthma-Anfalls können Rhinovirusstämme als Auslöser des Asthmas künftig im Bluttest klar erkannt werden – und zwar mithilfe eines Chips. Der an der MedUni Wien entwickelte Rhinovirus-Chip umfasst alle großen Virengruppen und kann mittels Bluttest den vorliegenden Virenstamm durch fluoreszenz-markierte Antikörper identifizieren. In der aktuellen Studie wurden Bluttests von Kindern mit Asthmaanfällen mittels Chip gemacht und so die zugrundeliegenden Rhinovirusinfektionen nachgewiesen.

Die Entwicklung des Chips baut ursprünglich auf einer anderen Studie der Arbeitsgruppe rund um Rudolf Valenta vom Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien auf. Diese identifizierte ein Peptid des Rhinovirus-Hüllproteines als einen gemeinsamen Marker für alle Rhinovirenstämme. „Jetzt kennen wir endlich exakt jene Rhinoviren-Stämme, die solche Anfälle auslösen“, erklärt Erstautorin Katarzyna Niespodziana.

Die genaue Identifizierung der asthmaauslösenden Rhinoviren ebnet nun auch den Weg für die Entwicklung eines Impfstoffs, der genau auf die besonders gefährlichen Viren abzielt. So sollen die identifizierten Rhinostämme künftig mit einer noch in Entwicklung befindlichen „Schnupfen-Impfung“ abgedeckt werden. „Wir arbeiten gezielt an einem Impfstoff für diese asthmaauslösenden Virenstämme“, erklärt Niespodziana. Diese haben aufgrund ihrer Gefährlichkeit Priorität gegenüber den normalen Schnupfenviren.

Quelle: Medizinische Universität Wien