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Bergferien für Patienten mit Atemwegserkrankungen besonders geeignet

Wer auf Pollen oder Staub allergisch reagiert, verbringt seine Ferien am besten in den Bergen, denn ab einer Höhe von 1.000 Metern ist die Luft besonders sauber. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne.

Sehr viele Allergiker und Asthmatiker reagieren auf Pflanzenpollen und Hausstaubmilbenkot überempfindlich und sollten daher ihren Urlaub bevorzugt in der frischen Bergluft verbringen. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne. „Denn gerade diese beiden Trigger - Pollen und Milben - sind schon ab einer Höhe von 1.000 m so weit reduziert, dass die betroffenen Patienten freier durchatmen können“, erklärt Dr. med. Josef Lecheler, Ärztlicher Direktor des CJD Asthmazentrums Berchtesgaden. „Milben bevorzugen ein ausgeglichenes, feuchtes Klima und gedeihen deshalb gerade am Meer prächtig. Demgegenüber bietet die trockenere Luft in den Bergen keinen geeigneten Lebensraum, zumal ab 1.000 m Höhe die Luftfeuchtigkeit konstant unter 50% liegt. Günstig für Asthmatiker und Allergiker ist auch die geringere Schimmelpilzbelastung in der Bergluft. Je nach Ferienort ist außerdem die Menge an Luftschadstoffen deutlich geringer, die im Flachland die Wirkung der Allergene oft massiv verstärken.“

Gletscherregion zählt nicht zu den günstigen Höhenlagen

Ein empfehlenswerter Aufenthalt in den Bergen ist nicht gleichbedeutend mit: je höher umso besser. „Gletscherregionen sind eher ungeeignet, da extrem kalte und trockene Luft die Lungenfunktion eines Asthmatikers (gemessen am so genannten Peak-Flow-Wert) um 10 bis 15 % reduziert“, warnt Lecheler. „Bei der Wahl eines Urlaubsortes in den Bergen sind also eine begünstigte Höhenlage und das Klima zu berücksichtigen. Sinnvoll ist es auch, sich allergikerfreundliche Zimmer zur Unterkunft zu suchen, in denen z.B. wegen der Schimmelpilzbelastung oft ganz auf Zimmerpflanzen verzichtet wird. Derartige allergikerfreundliche Hotels und Pensionen werden in vielen Hotelführern gesondert ausgewiesen. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, an zwei- bis vierwöchigen Rehabilitationsprogrammen teilzunehmen, die von zahlreichen spezialisierten Facheinrichtungen in begünstigter Höhenlage angeboten werden und von den Krankenkassen bzw. der Deutschen Rentenversicherung anerkannt sind.“