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Ausführliches Aufklärungsgespräch vor einer Lungenkrebsuntersuchung im CT ratsam

Bei starken aktiven und ehemaligen Rauchern kann eine Untersuchung im Niedrigdosis-Computertomografen (CT) zur Früherkennung von Lungenkrebs das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, um 20 Prozent verringern. Patienten, die eine solche Untersuchung wünschen, wird allerdings ein ausführliches Aufklärungsgespräch empfohlen, in dem auch mögliche Nachteile der Methode erläutert werden sollten. Dazu raten Experten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG), wie Dr. med. David Felix Heigener vom Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie am Krankenhaus Großhansdorf auf einer Pressekonferenz der DGP mitteilte, die im Rahmen des Jahreskongresses der DGP vom 7.-10.4. in Dresden stattfand

Einer aktuellen Studie des Nationalen Krebsinstituts der USA zufolge kann eine Untersuchung im Niedrigdosis-Computertomografen (CT) zur Früherkennung von Lungenkrebs bei starken aktiven und ehemaligen Rauchern das Risiko der Betroffenen, an Lungenkrebs zu sterben, um 20 Prozent verringern. Patienten, die eine solche Untersuchung wünschen, wird ein ausführliches Aufklärungsgespräch empfohlen, um eine unkritische Anwendung der Methode zu vermeiden. Dazu raten Experten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG), wie Dr. med. David Felix Heigener vom Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie am Krankenhaus Großhansdorf auf einer Pressekonferenz der DGP mitteilte, die im Rahmen des Jahreskongresses der DGP vom 7.-10.4. in Dresden stattfand. „In einem solchen Aufklärungsgespräch sollte der Patient ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die sicherste Methode, den Tod am Lungenkarzinom zu vermeiden, nach wie vor darin besteht, nicht zu rauchen bzw. das Rauchen aufzugeben", betont Heigener. „Das schließt natürlich auch mit ein, den Patienten darüber zu informieren, welche Raucherentwöhnungsprogramme es gibt.“

Auch mögliche Nachteile der Methode erläutern

Außerdem sollte der Patient darüber aufgeklärt werden, dass es bei der CT auch falsch-positive Untersuchungsergebnisse geben kann. „Diese können zu unnötiger Beunruhigung des Patienten führen und weitere Kontrolluntersuchungen erforderlich machen - bzw. vermeidbare Eingriffe und Operationen nach sich ziehen“, betont Heigener. „Andererseits kann ein falsch-negativer Befund ein falsches Sicherheitsgefühl verursachen, die richtige Diagnose verzögern und damit die Überlebenschancen des Patienten schmälern. Grundsätzlich kann Patienten die Diagnose einer Krebserkrankung sehr zu schaffen machen und ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen, insbesondere wenn die Diagnose früh erfolgt und sie trotzdem nicht geheilt werden können. Schließlich sollte den Patienten noch erklärt werden, dass das positive Studienergebnis von 20 Prozent Risikoreduktion durch die Niedrigdosis-CT nicht auf alle Patienten übertragbar ist. Zum Beispiel wurde ein potenzieller Nutzen in der Studie nur für Personen im Alter von 55 bis 74 Jahren mit einem Tabakkonsum von mindestens 30 Packungsjahren nachgewiesen. Das entspricht 1 Zigarettenpackung täglich über 30 Jahre bzw. 3 Packungen täglich über 10 Jahre.“

Strahlenbelastung gering, dennoch Qualitätssicherung erforderlich

Die Strahlenbelastung einer Untersuchung im Niedrigdosis-Computertomografen entspricht weniger als der natürlichen Strahlenbelastung eines Jahres. „Die zusätzliche Strahlenbelastung durch eine einzelne Untersuchung ist insofern nicht erheblich, muss aber bei wiederholten CTs, die mit einem entsprechend höheren Krebsrisiko verbunden sind, berücksichtigt werden. Daher sollte von ärztlicher Seite eine strikte Qualitätssicherung bezogen auf die Durchführung der Untersuchung und deren Befundung nach radiologischen Standards befolgt werden, zumal radiologische Untersuchungen zur Früherkennung von Lungenkrebs bei Patienten, die keine Beschwerden haben, von unserer Fachgesellschaft (DGP) in der Vergangenheit bisher noch nicht empfohlen worden sind.“