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Auch Passivrauchen begünstigt Zahnverlust

Nicht nur Raucher, sondern auch Passivraucher sind stärker gefährdet als Nichtraucher, ihre Zähne verfrüht zu verlieren. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne anlässlich des Welt-Nichtraucher-Tags am 31.5.

Nicht nur aktive Raucher, sondern auch unfreiwillige Passivraucher haben ein erhöhtes Risiko für Zahnfleisch- und Kieferentzündungen. Gegenüber Menschen die keinem Tabakrauch ausgesetzt sind, laufen sie damit auch eher Gefahr, die Zahn erhaltende Knochenmasse einzubüßen bzw. Zähne zu verlieren. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne anlässlich des Welt-Nichtraucher-Tags am 31.5. hin. „In Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass der Verlust an Knochenmasse bei passiv rauchenden Ratten deutlich stärker war als in der rauchfreien Kontrollgruppe - und zwar unabhängig davon, ob es sich um den Rauch von leichten oder normalen Zigaretten handelte“, berichtet Prof. Dr. Tobias Welte, Direktor der Abteilung Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). „Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass die gesundheitlichen Auswirkungen auch schon allein durch Passivrauchen erschreckend sein können. Angesichts der vielen weiteren gesundheitlichen Risiken, die mit dem Rauchen verbunden sind fordern wir Lungenärzte eine konsequente Umsetzung des Nichtraucherschutzes in Deutschland.“

Lüften hilft wenig

Tabakrauch ist nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) der mit Abstand gefährlichste und am weitesten verbreitete Innenraum-Schadstoff. „Da sich die Rauchpartikel in Möbeln, Teppichen und Gardinen absetzen, kann selbst regelmäßiges Lüften nicht ausreichend abhelfen“, betont Welte. „Neben dem Haupt- und Nebenstrom einer Zigarette birgt auch ihr kalter Rauch – der so genannte third hand smoke - erhebliche Gesundheitsrisiken. Daher sollte in geschlossenen Räumen das Rauchen generell nicht gestatten sein. Das sollte nicht nur für alle öffentlichen Räume gelten, sondern eigentlich auch für Wohnräume und Autos, insbesondere wenn diese mit Kindern gemeinschaftlich genutzt werden. Denn die gesundheitlichen Schäden durch Passivrauchen wirken sich bei Kindern – und zwar nicht nur bei Säuglingen und Kleinkindern, sondern auch im späteren Kindes- und Jugend-Alter - noch viel gravierender aus als bei Erwachsenen.“ Fatalerweise müssen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge nach wie vor mehrere Millionen Kinder in Deutschland zu Hause passiv mitrauchen.