Nicht nur aktives Rauchen sondern auch Passivrauchen erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Fettleber. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne unter Berufung auf eine aktuelle Untersuchung von US-Forschern der University of California Riverside. „Bei Mäusen, die über ein Jahr Passivrauch ausgesetzt wurden, sammelte sich Fett in der Leber an, weil die Leberzellen mehr Fettsäuren produzierten und diese gleich an ihrem Entstehungsort ablagerten. Das stört die Funktion der Leber und kann langfristig zu Organschäden führen“, warnt Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungenklinik Kloster Grafschaft im nordrhein-westfälischen Schmallenberg. „Normalerweise bildet sich eine Fettleber zum Beispiel nach jahrelangem, exzessivem Alkoholkonsum oder in der Folge eines metabolischen Syndroms aufgrund einer ständig erhöhten, das heißt den Bedarf übersteigenden Kalorienzufuhr bei gleichzeitigem Bewegungsmangel. Offenbar können aber auch Inhaltsstoffe im Tabakrauch die Bildung von Fettsäuren in der Leber beeinflussen, und zwar nicht nur bei aktiven, sondern auch bei passiven Rauchern – zumindest geht das aus den Tierexperimenten der Forscher hervor.“
Generelles Rauchverbot in Innenräumen wünschenswertIm Hinblick auf die Untersuchungsergebnisse ist Zigarettenrauch von nun ab als einer der hauptverantwortlichen Auslöser für die nicht-alkoholische Fettleber anzusehen. „Ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen würde nicht nur gegen Lungenkrankheiten vorbeugen wie Bronchitis, Lungenentzündungen und Asthma bronchiale sowie gegen Krebs und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, sondern auch das Risiko für Lebererkrankungen verringern“, betont Köhler. „Auch in Privaträumen sollten Kinder und andere Menschen, die mit Rauchern zusammenleben, stärker geschützt werden. Um verrauchte Zimmer zu verhindern und rauchfreie Lebensräume zu bewahren, möchten wir deshalb alle Raucher darum bitten, generell auf das Rauchen in Innenräumen zu verzichten – das heißt auch im Auto, Treppenhaus, Keller oder Aufzug! - und wenn überhaupt dann möglichst nur noch an der frischen Luft ihrem Laster zu frönen.“