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Auch jüngere Risikopatienten sollten sich gegen Grippe impfen lassen

Eine jährliche Impfung gegen Grippe ist nicht nur für alle älteren Menschen ab 60 Jahren empfehlenswert, sondern auch bei jüngeren Risikopatienten mit einer chronischen Grunderkrankung wirksam und sinnvoll. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hin.

Eine jährliche Impfung gegen Grippe (Influenza) ist nicht nur für alle älteren Menschen ab 60 Jahren empfehlenswert, sondern auch bei jüngeren Risikopatienten mit einer chronischen Grunderkrankung wirksam und sinnvoll. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hin. „Insbesondere für jüngere Menschen in der Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen, die an einer chronischen Krankheit der inneren Organe oder des Immunsystems leiden, stellen Influenza-Viren ein erhebliches Risiko dar, da diese lebensbedrohliche Komplikationen auslösen können“, betont Dr. Michael Barczok, Vorstandsmitglied des BdP und praktizierender Lungenfacharzt im Lungenzentrum Ulm. „Eine frühzeitige Grippe-Impfung kann bei ihnen aber 78 Prozent der Todesfälle, 87 Prozent der Krankenhauseinweisungen und 26 Prozent der ärztlichen Behandlungen verhindern, wie die so genannte PRISMA-Studie belegt hat.“ In dieser Untersuchung mit 75.227 Studienteilnehmern wurde während der Grippe-Epidemie von 1999/2000 erstmals bewiesen, dass eine Impfung gegen Influenza die Häufigkeit von ernsthaften Komplikationen erheblich reduzieren kann - und zwar nicht nur bei Älteren über 60 Jahren, sondern auch bei jüngeren Risiko-Patienten im Alter von 18 bis 64 Jahren sowie im Kindes- und Jungendalter.

Impfempfehlung von Jüngeren zu wenig beachtet
Außer älteren Menschen ab 60 Jahren und allen Personen, die im medizinischen Bereich tätig sind bzw. mit umfangreichem Publikumsverkehr zu tun haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut in Berlin eine Influenza-Schutzimpfung ausdrücklich auch Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines chronischen Grundleidens. „Dazu gehören chronische Lungenkrankheiten wie Asthma bronchiale oder COPD , aber auch Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen, verschiedene Stoffwechselkrankheiten und Störungen des Immunsystems. „Auf Grund der chronisch geschwächten Immunabwehr dieser Patienten kann es im Verlauf der Grippe-Erkrankung zu Lungen-, Hirnhaut- und Herzmuskelentzündungen kommen, die tödlich sein können.“, erläutert Barczok. „Allerdings ist - wie die niedrigen Impfquoten in der Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen zeigen - gerade den jüngeren Patienten offenbar gar nicht bewusst, dass sie auf Grund ihrer chronischen Erkrankung bei einer Ansteckung mit Grippe etwa genauso stark gefährdet sind wie die über 60-Jährigen.“

Impfschutz nach 8 bis 14 Tagen
Im Hinblick auf die kommende Grippe-Saison raten die deutschen Lungenärzte allen Risikopatienten unabhängig von ihrem Alter, sich frühzeitig gegen Influenza impfen zu lassen. „Der Impfschutz tritt 8 bis 14 Tage nach der Impfung ein und kann – wie die PRISMA-Studie jetzt gezeigt hat - in jeder Altersklasse lebensbedrohliche Komplikationen effektiv verhindern“, erklärt Barczok. „Insofern können alle Risikopatienten unabhängig von ihrem Alter von der Impfung nur profitieren – vor allem aber auch die bisher eher impfmüden, weil offenbar unwissenden, jüngeren Patienten.“ Lesen Sie hier weitere Informationen über Vorbeugemaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten bei Grippe.

http://www.aerzte-im-netz.eu/app/query/grippe