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Auch Bauern haben erhöhtes Risiko für chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen

Nicht nur langjährige Raucher, sondern auch Bauern haben ein erhöhtes Risiko an einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu erkranken. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich des Welt-COPD-Tags am 18.11. hin. Landwirte sollte daher, insbesondere wenn sie bereits eine Allergie haben und in der Massentierhaltung beschäftigt sind, Mundschutz und weitere Schutzkleidung tragen.

Nicht nur langjährige Raucher, sondern auch Bauern haben ein erhöhtes Risiko an einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu erkranken. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne anlässlich des Welt-COPD-Tags am 18.11. hin. „Betroffen sind vor allem Landwirte, die in der Tierzucht arbeiten und eine bereits bestehende Allergie haben“, erläutert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg. „So entwickeln Landwirte in großen Betrieben mit Tierhaltung eher eine chronische Bronchitis oder COPD als wenn sie Nutzpflanzen anbauen und ernten. Das liegt offenbar daran, dass die Belastung mit allergenen Substanzen bei der Arbeit mit Tieren größer ist als mit Pflanzen.“ Diesen Zusammenhang haben Wissenschaftler in Norwegen festgestellt (siehe Chest ): Beschwerden einer Bronchitis und Beeinträchtigungen der Lungenfunktion traten besonders häufig bei Bauern auf, die eine Allergie hatten und über lange Zeit viel mit Substanzen wie Ammoniak, Hydrogensulfit, sowie organischen und nicht organische Stäuben in Kontakt gekommen waren. Nach Angaben der norwegischen Forscher könnten aber auch noch weitere, bisher noch nicht bekannte Stoffe als mögliche Verursacher hinzukommen.

Schutzkleidung empfohlen

Die in im Fachjournal Chest veröffentlichte Untersuchung zeigt auf, dass COPD nicht nur durch Rauchen verursacht wird. Vielmehr scheint die chronische Raucherbronchitis (COPD) bzw. Raucherlunge, wie sie im Volksmund oft genannt wird, bei Landwirten, vor allem wenn sie bereits unter einer Allergie leiden, auch allergene Trigger haben zu können. „Solche allergischen Komponenten bei der Entwicklung von COPD müssen allerdings erst noch genauer erforscht werden“, betont Köhler. „Trotzdem können wir Landwirten nur empfehlen, bei der Arbeit einen Mundschutz zu tragen - insbesondere wenn sie über viele Stunden in der Massentierhaltung beschäftigt sind. Wer unter einer Kontaktallergie leidet, sollte außerdem Handschuhe und ggf. weitere Schutzkleidung tragen“, rät Köhler.