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Angehörigenfreundliche Intensivstationen

Krankenbesuche von engen Freunden und Angehörigen haben nachweislich einen gesundheitsfördernden Einfluss auf Patienten. Mit dem Zertifikat "Angehörige jederzeit willkommen" wurde jetzt die zweihundertste Intensivstation in Deutschland ausgezeichnet.

Besucher von Patienten im Krankenhaus - insbesondere auf der Intensivstation - werden auch hierzulande irrtümlich noch oft als „störende Keimträger“ angesehen. Dabei stellen Besuche von engen Freunden und Angehörigen einen gesundheitsfördernden Kontakt für Schwerstkranke dar und haben nachweislich einen gesundheitsfördernden Einfluss. Das haben Studien von Pflegewissenschaftlern an der Universität Witten/Herdecke belegt (siehe PflegenIntensiv 2015, Band4, Seite 6-11), die auch den Verein Stiftung Pflege gegründet haben, der das Zertifikat „Angehörige jederzeit willkommen“ zur Auszeichnung angehörigenfreundlicher Intensivstationen verleiht. Kürzlich ist in Herne im Ruhrgebiet die mittlerweile zweihundertste Station prämiert worden – und zwar die interdisziplinäre Intensivstation des Ev. Krankenhauses Herne/Wanne-Eickel, eine Elf-Betten-Station, die als Weaning-Einheit auf das Abtrainieren von künstlicher Beatmung spezialisiert ist.

Intensivstationen, die zertifiziert wurden, wissen, dass Kontakte zu Angehörigen, Freunden und vertrauten Menschen wesentlich zur Genesung von Patienten beitragen, die dort aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustandes behandelt werden. Sie betrachten den Besuch von Angehörigen als Teil des therapeutischen Konzeptes, der entscheidend zur schnellen Gesundung der Patienten beiträgt. Daher gestalten sie die Besuchsregelungen ihrer Intensivstation flexibel und passen sie an die Bedürfnisse von Patienten und Angehörigen an. Schließlich leisten gerade Angehörige und Freunde vielfach emotionalen Beistand und geben dem Patienten das wichtige Gefühl der Zuwendung.

Die gesundheitsförderliche Wirkung von Krankenhausbesuchern auf Patienten wird auch eine Fachtagung am 25. November 2016 in Berlin aufzeigen und dabei wiederum das Engagement vieler Intensivstationen würdigen (Programm siehe idw-online.de/de/attachmentdata48982.pdf).

Quelle: Universität Witten/Herdecke